Do you want to see our content in English?

x
x

30 % weniger Serviceeinsätze durch mehr Transparenz im Kühltransport

““
IoT Use Case - Cumulocity Transport Refrigeration
7 Minuten Lesezeit
7 Minuten Lesezeit

Erfahre, wie ein Anbieter von Kühltransportlösungen Cumulocity für die Echtzeitüberwachung einsetzt – für mehr Sicherheit bei temperatursensibler Fracht und höhere Betriebseffizienz.

Kunde

Ein australischer Service- und Integrationsanbieter beliefert seit 2007 die Kühltransportbranche mit hochwertigen Kühlprodukten, Reparaturen und Dienstleistungen. Er ist exklusiver Vertriebspartner eines japanischen Herstellers von Kühleinheiten für Lkw und Anhänger in Australien – und der einzige Anbieter integrierter Echtzeitüberwachung dieser Geräte im Land.

Herausforderungen

• Kühltechnik differenzieren, um neue Kunden zu gewinnen
• Erzeuger, Fahrer und Flotten beim Schutz verderblicher Fracht unterstützen
• Transparenz über den Zustand der Kühleinheiten in den Fahrzeugen schaffen

Ergebnisse

• Ausfälle von Kühleinheiten erfolgreich vermieden
• Absatz von Kühleinheiten gesteigert
• Verderb von Fracht bei Erzeugern und Betreibern verhindert
• Höhere Gewinne durch weniger Warenverluste bei den Betreibern

„Wir haben deutlich mehr erreicht, als ich erwartet hätte – und entdecken mit Cumulocity laufend neue Möglichkeiten.“

Telematik rettet das Weihnachtsessen

Am Tag vor Heiligabend war ein Lkw-Fahrer mit einer großen Ladung Obst und Gemüse von Melbourne nach Brisbane unterwegs, als seine Kühleinheit ausfiel. Er befand sich mitten im Nirgendwo – in einem Ort namens Goondiwindi – etwa viereinhalb Stunden von Brisbane entfernt, mit über 15 Stunden Rückweg nach Melbourne, dem Standort seines Transportunternehmens. Ohne zu wissen, dass die Kühlung ausgefallen war und seine Ladung aus Melonen und Gurken in der Hitze zu verderben drohte, fuhr er einen Rastplatz an und machte sich bereit, für die Nacht anzuhalten.

Zum Glück war seine Kühleinheit mit einer Telematiklösung ausgestattet, die Daten in Echtzeit an das Hauptquartier des Kühltechnikdienstleisters übermittelte – den Anbieter und Servicepartner der Anlage. Ein Alarm meldete dem Serviceteam den Ausfall, und innerhalb weniger Minuten setzten sie sich mit dem Fahrer in Verbindung und leiteten ihn telefonisch durch eine erste Reparatur – das Aggregat sprang kurz an, fiel dann aber erneut aus. Daraufhin rieten sie ihm, die Fahrt so schnell wie rechtlich zulässig fortzusetzen und direkt zum Depot nach Brisbane zu fahren. Dort sollte er die Anlage ans Stromnetz anschließen, um die Ladung zu retten.

„Das tat er – und lieferte die Ware nur wenige Stunden später bei optimaler Temperatur ab. So konnten Gurken und Melonen im Wert von mehreren Tausend Dollar gerettet werden“, berichtet der Geschäftsführer des Unternehmens. „Wäre der Lkw nicht mit Telematik ausgestattet gewesen, die Daten an Cumulocity übermittelt, hätte er vom Ausfall nichts bemerkt – und die Nacht in Goondiwindi verbracht. Die gesamte Ladung wäre verdorben.“

Kühltransporte sind in Australien unverzichtbar

Kühltransporte sind in Australien essenziell – ohne sie könnten große Teile der Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, -konservierung und -verteilung sowie sogar der Pharmabranche nicht reibungslos funktionieren. Der weltweite Markt für Kühltechnik wächst, unter anderem weil Verbraucher zunehmend gesundheitsbewusst sind und mehr frische, gesunde – und damit oft leicht verderbliche – Lebensmittel verlangen. Produzenten müssen sich anpassen, um logistische Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Fast alle Lebensmittel, die in Australien verzehrt werden, stammen auch aus dem Land selbst – Australien produziert etwa das Dreifache seines Eigenbedarfs. Da jede Region ihre eigene Erntesaison hat, müssen saisonale Produkte per Lkw in andere Regionen transportiert werden. Kühlung ist deshalb von entscheidender Bedeutung für die australische – und globale – Lebensmittelversorgungskette.

Das Unternehmen und die Echtzeitüberwachung

In den 1990er Jahren führte ein Umbruch in der Transportbranche dazu, dass zwei große Speditionsunternehmen den Kühltransportmarkt dominierten. Um Kosten zu sparen, verzichteten sie darauf, Fahrer für den Umgang mit Kühleinheiten auszubilden oder einzustellen. Dadurch verfügen heutige Fahrer von Kühlfahrzeugen oft über wenig bis gar keine Erfahrung mit den Geräten – diese Lücke füllt der Serviceanbieter.

Um sich vom Wettbewerb abzuheben und für kleinere oder spezialisierte Transportunternehmen attraktiv zu sein, entschied sich das Unternehmen, Telematik und das Internet der Dinge zu nutzen, um eine Echtzeitüberwachung in alle verkauften und gewarteten Kühlaggregate zu integrieren.

Kühleinheiten verfügen über zahlreiche Sensoren – sie überwachen sowohl die Temperatur der transportierten Fracht als auch den Antriebsstrang der Kühlung. Einige Systeme können sogar Fahrverhalten wie Kurvenlage oder Bremsverhalten für Versicherungszwecke erfassen.

Als exklusiver Anbieter der japanischen Kühleinheiten in Australien wusste das Unternehmen, dass es ein entsprechendes Telematiksystem brauchte. Da die verfügbaren Technologien veraltet und begrenzt waren, entschloss man sich, ein eigenes System zu entwickeln. Dafür wurde ein frischgebackener Informatikabsolvent eingestellt – mit den Ideen und Fähigkeiten, um das Projekt umzusetzen. In kurzer Zeit war das Unternehmen in der Lage, Probleme an den Kühleinheiten zu diagnostizieren, Fahrer zu kontaktieren und Fehler in Echtzeit zu beheben. Ein Telematik-Controller lieferte die Daten, während Cumulocity die passende IoT-Plattform stellte.

„Wir hatten die Hardware bereits, aber nutzten nur 5 % ihres Potenzials. Mit Cumulocity konnten wir dieses Potenzial endlich ausschöpfen“, sagt der Geschäftsführer.

Cumulocity bot alle Funktionen, nach denen das Unternehmen suchte – so umfassend, dass es die Plattform inzwischen nutzt, um weitere Lösungen auf Basis der gewonnenen Daten zu entwickeln, etwa zur Überwachung kompletter Fahrzeugdaten: Kommunikation mit dem Lkw-Steuergerät (ECU), Reifendruck, ABS-Bremssysteme und mehr.

„Die Cumulocity-Plattform ist übersichtlicher und einfacher zu verwalten als alle Telematiklösungen, die wir uns angesehen haben“, so der Geschäftsführer weiter.

Für Qualitätssicherung und Bestandsnachverfolgung verlangen große Supermarktketten heute eine vollständige Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte – vom Feld bis zum Einkaufswagen. In der Lieferkette ist der Kühltransport dabei das schwächste Glied: Wenn es zu einem Ausfall kommt, dann meist während des Transports. Fällt die Kühlung aus, kann der Supermarkt die Lieferung ablehnen – was für Erzeuger oder Versender Verluste in Tausenden von Dollar bedeutet.

Ein Beispiel: Ein Betreiber, der den Service des Unternehmens nutzt, transportierte eine komplette Lkw-Ladung Erdbeeren von Westaustralien zu einem Supermarkt in Perth. Der Markt war jedoch bereits überbestückt und wollte keine weiteren Lieferungen annehmen.

Als der Fahrer am Ladehof eintraf, erklärte ihm der zuständige Mitarbeiter, dass die Lieferung wegen Temperaturabweichung abgelehnt werde. Der Fahrer kontaktierte daraufhin den Kundendienst, der mithilfe der Telematikdaten schnell belegen konnte, dass die Temperatur durchgehend korrekt gewesen war.

Der Supermarkt musste die Lieferung annehmen und bezahlen – was den Erdbeerproduzenten einen Verlust von 180.000 Dollar ersparte. Wäre der Lkw nicht mit Telematik ausgestattet gewesen, hätte der Fahrer das Tor schließen und die Ladung auf der nächsten Mülldeponie abladen müssen – für weitere 110 Dollar pro Tonne.

Damit die Kühlaggregate stets in einwandfreiem Zustand sind, hat der Serviceanbieter Wartungsfunktionen wie automatische Serviceintervalle als Standard eingeführt – mit automatischer Benachrichtigung, sobald eine Wartung ansteht.

Ausblick in die Zukunft

Auch vorausschauende Wartung spielt in bestimmten Szenarien eine wichtige Rolle. An heißen, feuchten Tagen kann es beispielsweise passieren, dass sich beim Beladen eines laufenden Kühlaggregats Eis am Verdampfer bildet – was die Kühlung beeinträchtigt und den Luftstrom blockiert. Mithilfe definierter Parameter und Temperaturgrenzwerte löst Cumulocity in solchen Fällen automatisch den Abtauvorgang aus.

Das Unternehmen entwickelt kontinuierlich neue Anwendungsfälle und Geschäftsideen durch den Einsatz der Telematik/Cumulocity-Lösung. Derzeit spricht es mit dem japanischen Kühlgerätehersteller darüber, anderen Händlern aus der ganzen Welt eine vollständige Asset-Management-Lösung anzubieten, bei der die Daten ihrer Kühlfahrzeuge auf einer Plattform angezeigt werden.

Text vom Original übernommen und übersetzt – Cumulocity 

In Anwendung

Jetzt IoT Use Case Update erhalten

Erhalten Sie monatlich exklusive Einblicke in unsere Use Cases, Aktivitäten und News aus dem Netzwerk - Jetzt kostenlos anmelden.