Ein Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen bietet zusammen mit einem Softwareanbieter und einer IoT-Plattform IoT-Lösungen an, um australische Wasserbehörden bei der Optimierung der Wassernutzung in einer der trockensten Regionen der Welt zu unterstützen.
Der Kunde
Ein in Melbourne ansässiges Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen mit über 75 spezialisierten Beratern unterstützt Versorger, Telekommunikationsunternehmen und kommunale Einrichtungen. Ihr Schwerpunkt liegt auf digitaler und organisatorischer Transformation, Smart-Grid-Technologien sowie klassischer Betriebs- und Informationstechnologie. Für viele australische Wasserbehörden ist das Unternehmen der bevorzugte Partner, wenn es darum geht, IoT-Technologien zu nutzen, um Verbraucher zu befähigen, ihre digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.
Herausforderungen
- Unerkannte Wasserverluste und -diebstähle in einem dürregefährdeten Land
- Fehlende Transparenz im Wasserverbrauch auf Seiten der Nutzer
- Ungenaue Verbrauchsdaten führen zu Problemen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und verursachen hohe Kosten für Endverbraucher
Ergebnisse
- 22 % weniger durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Verbraucher
- Schnelle Transparenz über Netzwerk- und Kundendaten in Echtzeit
- Lecks und Wasserdiebstahl frühzeitig erkennen
- Wassersparen fördern – durch gamifizierte Schulungen per Nutzer-App
- Kunden, die die IoT-Lösung nutzen, haben ihren Wasserverbrauch im Vergleich zu Nichtnutzern um 22 % gesenkt.
IoT für Australiens Wasserzukunft
Australien ist der trockenste bewohnte Kontinent der Erde – heiß, von Dürren bedroht und zugleich einer der größten Verbraucher von Frischwasser weltweit. Mehr als 140 Wasserbehörden versorgen über 25 Millionen Menschen und halten die Bewässerung von rund 135.000 landwirtschaftlichen Betrieben aufrecht. Die Bevölkerung hat bereits viele ausgeprägte Dürreperioden erlebt – Wasserverbrauch und -speicherung sind daher für viele Australier*innen ein wichtiges, emotionsgeladenes Thema. Transparenz ist ein entscheidender Hebel, um das Bewusstsein für den eigenen Wasserverbrauch zu fördern. Wer seine Nutzung nachvollziehen kann, ist eher bereit, sein Verhalten anzupassen – und aktiv zum Erhalt dieser wertvollen Ressource beizutragen.
Von den über 140 Wasserbehörden sind alle bis auf zwölf sogenannte „Tier-Two“-Organisationen – kleinere, kommunale Behörden wie Stadtverwaltungen oder Gemeinderäte. Dennoch tragen sie die gleiche Verantwortung wie ihre großen Pendants. Sie müssen sauberes Wasser gewinnen, speichern und verteilen. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Ableitung und Aufbereitung von Abwasser sowie die Verwaltung von Kundendaten – einschließlich Abrechnung. Die verfügbaren Infrastruktur-Budgets konzentrieren sich überwiegend auf Instandhaltung statt auf Modernisierung. Die von den Regulierungsbehörden erlaubten Gebühren zur Kostendeckung liegen deutlich unter der Inflationsrate.
Die Herausforderung, sauberes Wasser effizient bereitzustellen, Leckagen zu minimieren und den Verbrauch bei möglichst niedrigen Betriebs- (OPEX) und Investitionskosten (CAPEX) zu steuern, ist bekannt – und wird zunehmend mit IoT-Lösungen adressiert, die Geräte wie digitale Wasserzähler und Sensoren zur Leckage-Erkennung vernetzen.
IoT intelligenter nutzen
Mit einem Schwerpunkt auf Versorgungswirtschaft, Telekommunikation und kommunaler Verwaltung ist ein Beratungsunternehmen tief in der Energie- und Wasserbranche verwurzelt. Als etablierte Beratung und erfahrener Systemintegrator hat das Unternehmen zahlreichen australischen Behörden dabei geholfen, kleinere IoT-Projekte auf Basis einer IoT-Plattform zu starten. Dabei arbeitet es mit einem Implementierungspartner zusammen – einem australischen Softwareanbieter, der als etabliertes Software-as-a-Service-Unternehmen gilt. Dieser verfügt über umfassende Erfahrung in der Entwicklung und Implementierung prämierter Webportale und mobiler Anwendungen, die direkt von Endnutzer*innen öffentlicher Einrichtungen und Versorgungsunternehmen genutzt werden.
Australische Versorger waren es gewohnt, mit standardisierten SCADA-Architekturen (Supervisory Control and Data Acquisition) zu arbeiten. „Die meisten Behörden verfügten über zentralisierte Steuerungs- und Überwachungssysteme für ihre größeren physischen Infrastrukturen – wie Anlagen, Pumpen, Wasserleitungen und Abwassersysteme – die über klassische SCADA-Systeme betrieben wurden“, erklärt ein Branchenexperte. „Aber sie mussten erst noch verstehen, wie IoT in ihre spezifischen Umgebungen passt – und welchen Nutzen es bringen kann.“
Der Schlüssel zur Erfüllung dieser anspruchsvolleren Anforderungen liegt in einer Integrationsschicht, die es ermöglicht, IoT-Daten nahtlos mit bestehenden Unternehmenssystemen zu verknüpfen – für einen durchgängigen Datenfluss. Das Beratungsunternehmen bietet Wasserbehörden eine vollständig integrierte IoT-Lösung – inklusive Geräteanbindung und -verwaltung, Datenerfassung und Analyse. Eine Komplettlösung für die Wasserwirtschaft, ideal für kleinere Wasserbehörden.
Von Daten zu Wassereinsparung
Die IoT-Lösung wird bei Wasserbehörden in ganz Australien eingesetzt, wobei die IoT-Daten zu spürbaren Verbesserungen bei der Kundenbindung und Kundenzufriedenheit führen. Die Möglichkeit, diese Daten nahezu in Echtzeit zu erhalten und sie schnell und einfach im 15-Minuten-Takt statt nur einmal pro Quartal einzusehen, verbessert entscheidend die Fähigkeit, Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen und Verbrauchsverhalten gezielt zu beeinflussen.
Behörden, die Proof-of-Concept-Implementierungen durchführen, waren in der Lage, Lecks zu entdecken, die schon seit Jahren Wasser verloren haben. Dank integrierter intelligenter Zähler in den Häusern oder Sensoren an beiden Enden einer Straße, die eine Überprüfung der Druckpunkte zwischen zwei Zählern ermöglichen, konnten sie größere Lecks erkennen und beheben. In anderen Kommunen wurde mithilfe digitaler Sensorik erstmals erheblicher Wasserdiebstahl aufgedeckt – in einem Fall mit Einsparungen von 700 Litern alle 30 Minuten.
Die Technologie des Softwareanbieters erfasst alle relevanten Daten – inklusive Abrechnungsinformationen. Durch die Integration von Verbrauchsdaten in das Abrechnungssystem und den Einsatz gamifizierter Elemente werden Verbraucher*innen aktiv eingebunden und motiviert, ihr Nutzungsverhalten zu ändern. Nahezu in Echtzeit können sie nachvollziehen, wie viel Wasser einzelne Haushaltsgeräte, Pools oder Klimaanlagen verbrauchen – was nachweislich zu Verhaltensänderungen führt. So entsteht ein „positiver Kreislauf“: geringere Wasserrechnungen und gleichzeitig ein Beitrag zum Erhalt einer der wertvollsten Ressourcen Australiens.
Mehrwert, der einfließt
Eine IoT-basierte Lösung für das Wassermanagement ermöglicht eine unkomplizierte Plug-and-Play-Implementierung – ganz ohne komplexe Integrationsprojekte oder hohe Investitionskosten. Systeme, Fachwissen und Ressourcen sind Teil des Gesamtangebots. Die Anbindung über die Cloud reduziert die Investitionskosten deutlich. Durch API-Adapter können Versorger ihre Enterprise- und Betriebssysteme direkt an die IoT-Lösung anbinden – für eine vollständige Sicht auf alle Abläufe: von der Infrastruktur bis zum Endkunden.
Mit der Verfügbarkeit dieser IoT-Daten und den erweiterten Funktionalitäten beobachtet das Team positive Veränderungen – sowohl bei den Kund*innen als auch im Gemeinwesen. Das gestiegene Bewusstsein für den eigenen Wasserverbrauch stärkt die Verbindung zwischen Gemeinschaft und Umweltverantwortung – und bringt alle gemeinsam einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen näher, für heutige und kommende Generationen.
Da sich das Internet der Dinge (IoT) nicht nur im Wassermanagement, sondern auch in der Gas- und Stromversorgung rasch als Best Practice etabliert, verlagern Unternehmen immer mehr Intelligenz an den Rand des Netzes.
Text vom Original übernommen und übersetzt – Cumulocity