Die digitale Transformation stellt die Intralogistik vor neue Herausforderungen, eröffnet ihr aber auch große Potenziale hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Prozesssicherheit. Die Unternehmen ORGATEX und IOX zeigen in ihrer Zusammenarbeit, wie innovative IoT-Lösungen, darunter ein sogenannter IoT-Button und Behälterkennzeichnungen mit E-Paper-Displays, helfen, papierbasierte Prozesse zu ersetzen, Materialstillstände zu vermeiden und nachhaltige Arbeitsweisen zu fördern.
Die Herausforderung: Veraltete Prozesse als Fehlerquellen und Bremssteine
Die Intralogistik benötigt innovative Lösungen, um Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Ein wichtiger Punkt ist dabei die hierzulande nach wie vor weitverbreitete Abhängigkeit von papierbasierten Prozessen. Diese verursachen nicht nur hohen Ressourcen- und Zeitaufwand, sondern machen die Arbeit auch fehleranfällig. Denn veraltete oder unklare Informationen führen zu Missverständnissen und Verzögerungen in Produktions- und Logistikprozessen. Dies wirkt sich entsprechend oft auch negativ auf die Gesamteffizienz aus.
Ein weiteres Problemfeld sind ineffiziente Materialnachbestellungen: So ist es oft erforderlich, dass Mitarbeitende Verbrauchsmaterialien manuell nachfordern und sich dazu in entfernte Lagerbereiche begeben müssen. Fatal ist es auch, wenn bestimmte Artikel nicht im ERP-System erfasst sind und somit nicht automatisch nachbestellt werden können. Solche Prozesse können im Extremfall zu Produktionsstillständen führen, wenn Materialien nicht rechtzeitig verfügbar sind. Das beeinträchtigt nicht nur die Produktivität negativ, sondern treibt auch die Betriebskosten in die Höhe.
Zudem wachsen die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Kunden, Partner und Regulierungsbehörden fordern von Unternehmen zunehmend die Reduktion von CO₂-Emissionen und die Minimierung von Abfall – auch durch den Verzicht auf Papier. Politische Vorgaben steigern den Druck auf Unternehmen, innovative und umweltfreundliche Lösungen zu implementieren, die häufig jedoch komplex und kostspielig in der Umsetzung sind.
Aus der gemeinsamen Vision, Herausforderungen der modernen Intralogistik wie die beschriebenen anzugehen, entstand eine Zusammenarbeit zwischen ORGATEX, einem Experten für Intralogistiklösungen, und IOX, einem auf IoT-Technologien spezialisierten Unternehmen.
Während ORGATEX über tiefgreifendes Know-how in logistischen Prozessen und ein breites Kundenportfolio verfügt, bringt IOX die technologische Expertise für die Entwicklung und Implementierung von IoT-Lösungen ein. Diese Kombination aus Branchenkenntnis und technologischem Fortschritt legte den Grundstein für eine erfolgreiche Partnerschaft.
Die Lösung: Ein Button und ein E-Paper-Display als Beschleuniger der digitalen Transformation
Im Zentrum der Zusammenarbeit der beiden im Raum Düsseldorf ansässigen Firmen steht ein hybrider Entwicklungsansatz, bei dem die Stärken beider Unternehmen optimal genutzt werden. ORGATEX analysiert die spezifischen Anforderungen der Kunden vor Ort und erarbeitet gemeinsam mit IOX maßgeschneiderte Lösungen. IOX ergänzt diese Praxisnähe durch agile Entwicklungsprozesse wie Rapid Prototyping und Scrum, um innovative Produkte schnell und effizient zur Marktreife zu bringen. Durch diese enge Zusammenarbeit ist es gelungen, zwei zentrale Lösungen zu entwickeln, die wesentliche Herausforderungen in der Intralogistik adressieren.
Eine dieser gemeinsamen Lösungen ist eine digitale Behälterkennzeichnung, die mit langlebigen, großen E-Paper-Displays ausgestattet ist: Das eOX-Label ersetzt papierbasierte Etiketten und ermöglichen es, Informationen wie Bestände oder Fertigungsaufträge in Echtzeit direkt am jeweiligen Regal, Lagerplatz oder Warenbehälter anzuzeigen. Dadurch werden Fehler durch veraltete oder unlesbare Informationen eliminiert, Suchzeiten verringert und Ressourcen eingespart. Die Informationen sind in Cloud-Dienste integrierbar. Sie werden in einem benutzerfreundlichen Backend zentral verwaltet und erst eingespielt, wenn der Anwender bzw. die Anwenderin auf den Refresh-Button drückt. Die flexible Anpassbarkeit der angezeigten Daten sorgt für eine optimale Transparenz entlang der gesamten Logistikkette.
Die zweite zentrale Lösung ist der eOX-Button: Dieser ermöglicht es Mitarbeitenden, mit einem einfachen Knopfdruck Material nachzubestellen oder Störungen zu melden. Damit werden unnötige Laufwege ins Lager und Produktionsstillstände minimiert. Zudem kann der IoT-Button auch für Abholaufträge zwischen Abteilungen genutzt werden, beispielsweise zur Einhaltung von Kühlketten, was den Einsatzbereich dieser Lösung zusätzlich erweitert. Der eOX-Button verfügt ebenfalls über ein E-Paper-Display, das Rückmeldungen über erfolgreich abgesetzte Bestellungen und den Liefertermin gibt.
Technologisch basieren beide Lösungen auf Low-Power-Wide-Area-Network-Technologien (LPWAN) wie Narrowband IoT (NB-IoT) und LTE Cat-M1. Diese eignen sich gut für den Einsatz in industriellen Umgebungen, da sie eine hohe Reichweite und eine stabile Verbindung auch in metallreichen Hallen aufweisen. Gleichzeitig minimieren sie den Energieverbrauch der Geräte und lassen sich einfach und ohne aufwendige zusätzliche Infrastruktur implementieren. Die Integration in bestehende IT-Systeme, insbesondere ERP-Systeme, erfolgt über REST-APIs oder No-Code-Tools, die den Implementierungsaufwand zusätzlich reduzieren. So lässt sich eine nahtlose Verbindung zwischen den neuen Lösungen und den bestehenden Prozessen sicherstellen.
Das Ergebnis: Einsparung von 90 Seiten Papier pro Auftrag
Die Implementierung der IoT-Lösungen von ORGATEX und IOX führt in der Intralogistik zu deutlichen Verbesserungen. Sie sorgen für messbare Effizienzsteigerungen, reduzierte Fehler und eine optimierte Ressourcennutzung. Ein zentraler Vorteil ist die drastische Zeitersparnis bei Materialnachbestellungen. Durch den eOX-Button können Mitarbeitende mit einem Knopfdruck Nachschub anfordern, wodurch Produktionsstillstände nahezu vollständig vermieden werden.
Die digitalen Behälterkennzeichnungen eOX-Label mit E-Paper-Displays dagegen lösen papierbasierte Prozesse ab, was nicht nur Fehlerquellen eliminiert, sondern bei einem Kunden etwa den Papierverbrauch um bis zu 90 Seiten pro Auftrag reduziert hat. Informationen zu Beständen oder Fertigungsaufträgen stehen nun in Echtzeit direkt an den Behältern zur Verfügung. Gleichzeitig können durch diese Materialeinsparungen auch Ressourcen geschont und der CO₂-Fußabdruck verringert werden.