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(EN) Datengesteuerte Entscheidungsfindung zur Optimierung des Pumpenbetriebs

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IoT Use Case Podcast #100 - Innomotics + Sulzer

In dieser Podcastfolge sprechen wir über die Zusammenarbeit zwischen dem weltweit führenden Unternehmen für Fluid-Engineering Sulzer und Innomotics, die nun ein neues Zeitalter für den Betrieb großer Pumpen einläuten. Durch die Kombination ihrer IoT-Plattformen und -Dienste, der BLUE BOX und SIDRIVE IQ, stellen die beiden Unternehmen eine integrierte Lösung bereit, die die Zuverlässigkeit der Ausrüstung verbessert und Betriebskosten reduziert.

Zusammenfassung der Podcastfolge

Pumpenbetreiber konzentrieren sich traditionell auf vier Hauptgeschäftstreiber:

    1. Sicherstellung von Verfügbarkeit und Betriebszeit
    2. Ermöglichung risikobasierter Wartung für Zuverlässigkeit
    3. Optimierung des Durchsatzes für Leistung
    4. Minimierung der Lebenszykluskosten (LCC) und des CO2-Fußabdrucks für Effizienz

Um effektiv von präventiver Wartung zu vorausschauender oder zustandsbasierter Wartung überzugehen, reicht es nicht aus, sich ausschließlich auf die Pumpen zu konzentrieren, wie im Podcast erwähnt wird.

Es ist ein anspruchsvollerer Ansatz erforderlich, der auf digitalen Lösungen, dem Internet der Dinge (IoT) und künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Dieser Ansatz, von Sulzer und Innomotics als datengesteuerte Entscheidungsfindung bezeichnet, nutzt eine digitale Pumpenüberwachungs- und Analyseplattform sowie fachkundige Unterstützung, um die Ergebnisse der Analysen in greifbaren Geschäftswert für den Kunden umzusetzen.

In unserer Jubiläumsfolge gibt uns Dr. Marc Heggemann, Leiter Digital Solutions bei Sulzer Services, Einblicke in die Vorteile der Partnerschaft mit Innomotics. Sebastian Winkler von Mohrenfels, Vice President of Digitalization & Software bei Innomotics, zeigt uns Einblicke in die Integration und den Datenaustausch zwischen den IoT-Plattformen von Sulzer und Innomotics.

Wie diese Zusammenarbeit dazu beiträgt, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, und wie ihr Teil dieser Reise werden könnt, erfahrt ihr in dieser Folge!

Episode 100 auf einen Blick (und Klick):

  • [11:19] Herausforderungen, Potenziale und Status quo – So sieht der Use Case in der Praxis aus
  • [23:50] Lösungen, Angebote und Services – Ein Blick auf die eingesetzten Technologien
  • [34:00] Ergebnisse, Geschäftsmodelle und Best Practices – So wird der Erfolg gemessen

Unter dem Namen Innomotics fasst Siemens nun seine Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Nieder- bis Hochspannungsmotoren, Getriebemotoren, Mittelspannungsumrichter und Motorspindeln zusammen und bildet ein neues, führendes Unternehmen für Motoren und Großantriebe. Das Portfolio umfasst ein innovatives Lösungs- und Digitalisierungsangebot sowie eine breite Palette an Serviceleistungen. Die entsprechenden Geschäfte waren bisher den Einheiten Large Drives Applications und Digital Industries sowie den rechtlich eigenständigen Siemens-Gesellschaften Sykatec und Weiss Spindeltechnologie zugeordnet.

Podcast Interview

In dieser Folge geht es um die Zusammenarbeit zwischen dem Weltmarktführer im Fluid-Engineering SULZER und Innomotics, die durch die Kombination ihrer BLUE BOX™- und SIDRIVE IQ IoT-Plattformen und -Services neue Möglichkeiten für den Betrieb großer Pumpen erschließen. Die beiden Unternehmen werden eine neue integrierte Lösung liefern, die die Zuverlässigkeit der Anlagen erhöht und die Betriebskosten senkt. Heute gibt uns Dr. Marc Heggemann, Head of Group Digital Solutions SULZER, Einblicke in die Vorteile dieser Partnerschaft und Sebastian, Vice President of Digitalization and Software bei Innomotics, spricht über die Integration und den Austausch von Daten zwischen den IoT-Plattformen von SULZER und Innomotics. Wie diese Zusammenarbeit dazu beiträgt, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, und wie ihr Teil davon werden könnt, erfahrt ihr jetzt. Dies ist eine super, super, super besondere Folge, denn dies ist unsere 100ste Folge! Wir freuen uns, dass wir euch bereits in 100 Folgen mit den neuesten Entwicklungen im industriellen Internet der Dinge und spannenden Use Cases begeistern konnten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um euch für eure Unterstützung und euer Interesse an unserem Podcast zu danken. Auf die nächsten 100 Folgen!

Zunächst einmal, hallo Sebastian und hallo Marc. Schön, dass du heute hier bist und willkommen zum IoT Use Case Podcast. Sebastian, fangen wir bei dir an. Wie geht es dir heute? Und wo bist du im Moment?

Sebastian

Mir geht es ziemlich gut und ich bin zur Zeit in Nürnberg, im Büro.

Nürnberg? Okay, gut. Nürnberg ist also der Standort für Innomotics, richtig? In der Nähe von Erlangen?

Sebastian

Ja, das ist einer der vielen Standorte, an denen wir vertreten sind. Es ist ein globales Unternehmen, aber in Deutschland ist es einer der Hauptstandorte.

Schön, dass du heute hier bist. Ich bin wirklich froh, dass du dabei bist. Marc, auch du bist heute bei uns. Es ist schön, dass du dabei bist. Wo bist du heute und wie geht es dir im Moment?

Marc

Mir geht es gut und ich bin in Winterthur im Hauptsitz von SULZER in der sonnigen Schweiz.

Die Schweiz, richtig? Ich muss mich wirklich über Ihren Standort informieren. Es muss dort schön sein, oder?

Marc

Ja, das stimmt.

Klasse. Vielleicht könnten wir gleich anfangen und Innomotics kurz vorstellen und euer Geschäftsmodell in Bezug auf das IoT zeigen. Sebastian, ich würde mit dir anfangen. Ich meine, Innomotics ist vor allem als weltweit führender Hersteller von Motoren und Umrichtern bekannt. Und natürlich seid ihr der Erfinder der Dynamomaschine, und eure Produkte sind die Grundlage für Antriebssysteme für eine Vielzahl von Branchen und Anwendungen. Und du bist der Vizepräsident für Digitalization & Software bei Innomotics. Kannst du uns einen Einblick geben? Was genau ist die Aufgabe deiner Abteilung und mit welchen Kunden arbeitet ihr zusammen?

Sebastian

Genau, Madeleine. Wir sind ein wahrer Vorreiter in der industriellen Welt, ein echtes Green-Motion-Unternehmen, würde man heute wohl sagen.

Unsere Kunden kommen aus allen Schlüsselindustrien, von der Öl- und Gasindustrie über Infrastrukturindustrien wie Bergbau und Energieerzeugung bis hin zur Chemie-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Liste ist also ziemlich lang. Unser Geschäft sind eigentlich hauptsächlich Motoren und Antriebe. Hauptsächlich Mittelspannungs- und Hochspannungsmotoren und Antriebe sowie Lösungen und Codierungsservices für diese. Und das sind in der Regel Produkte im Bereich von Hunderten von Kilowatt für die Motoren oder mehr.

Für die Experten im Publikum: vielleicht 180 Kilowattampere für die Antriebe oder mehr. Mein Team ist hauptsächlich für Software und Daten zuständig. Wir haben uns natürlich weltweit auf den wesentlichen Kontinenten niedergelassen. Wir haben also Zentren in Deutschland, den USA, Indien und China. Und unsere Mission ist praktisch IoT/Internet der Dinge und eingebettete Software für unsere Antriebssystemlösungen und Dienstleistungen.

Klasse. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, denn hier im Podcast spreche ich, wie ihr vielleicht wisst, immer über reale Use Cases aus der Praxis. Sebastian, könntest du uns einen Überblick darüber geben, welche Art von Use Cases ihr mit eurem IoT-Portfolio bedient und welche Art von Projekten wir uns heute genauer anschauen?

Sebastian

In unseren Märkten und bei unseren Kunden gibt es viele Use Cases, die ihnen wirklich wichtig sind. Sie reichen von der Verfügbarkeit über die Wartungsfähigkeit, die Energieleistung und die Produktivität. Die Liste der Schlagworte ist lang, und manchmal überschneiden sie sich sogar. Aber meistens findet man eine lange Liste von ihnen.

Und aus der IoT-Perspektive und als Marktführer bei Motoren und Antrieben sind wir natürlich an diesen interessiert. Ich meine, das ist eine große Chance. Und wie du verstehst, und ich denke, das wird in deiner Podcast-Serie ziemlich deutlich, können viele der Use Cases nicht allein durch das Produkt abgedeckt werden. Es besteht also natürlich ein Bedarf an mehr. Und das ist in unserem Fall das IoT.

Deshalb versuchen wir, mit unserer SIDRIVE IQ-Plattform eine Antwort auf diese Herausforderung oder diesen Bedarf unserer Kunden zu geben. Das ist im Grunde unser Weg für ein intelligentes Flottenmanagement von Motoren und Antrieben oder Antriebssystemlösungen. Und dafür versuchen wir auch die wichtigsten Use Cases zu bedienen, die für unsere Kunden wirklich von Bedeutung sind. Ich denke, einige davon haben wir bereits recht gut gelöst. Ich denke, Marc wird später im Podcast darüber sprechen. Andere haben wir, glaube ich, schon vor einem Jahr hier in deiner Podcast-Reihe mit Threedy und 4soft vorgestellt, zum Beispiel über 3D-Datenvisualisierung.

Ja, toller Podcast, übrigens. Ich werde die Folge in den Shownotes verlinken.

Sebastian

Heute geht es natürlich vor allem darum, wie wir am besten in einem Ökosystem zusammenarbeiten, denn es ist wichtig, nicht alles allein zu machen, wenn man erfolgreich sein und einen Mehrwert schaffen will. In einer Welt, die heutzutage sehr komplex ist, wird dies immer wichtiger, um wirklich etwas zu bewirken.

Ja, das ist wahr. Und ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie SIDRIVE IQ als Plattform funktioniert. Du hast Marc heute als Partner und Kunde mitgebracht. Wie habt ihr euch denn kennengelernt? Ist das eine klassische Vertriebsverbindung oder gibt es eine persönliche Verbindung?

Sebastian

Ich glaube, das ist schon eine ganze Weile her, und Marc hat wahrscheinlich eine gute Geschichte darüber. Ich glaube, wir haben uns bei einem Kunden kennengelernt, nicht wahr, Marc?

Marc

Ja, ich glaube, das war vor ein paar Jahren hauptsächlich kundenorientiert. Sowohl Innomotics als auch SULZER haben und hatten digital erweiterte Angebote auf dem Markt. Innomotics konzentriert sich auf die Antriebe, SULZER auf die Pumpenstränge. Die Kunden sind im Idealfall an einer ganzheitlichen Lösung für alle ihre Vermögenswerte interessiert, was wir verstehen können. Also sagte der Kunde zu uns: Ihr, Innomotics und SULZER, macht mir ein integriertes Angebot. So hat es angefangen.

Der Grund, warum SULZER ein pumpenspezifisches und KI-basiertes Angebot hatte und hat und kein ganzheitliches: Es muss sinnvoll und für den Kunden wirklich relevant sein, damit Sie das richtige Ergebnis erzielen. Ganzheitliche Lösungen können also alle Vermögenswerte verwalten. Diese haben jedoch oft Schwierigkeiten, die vom Kunden geforderte Genauigkeit zu erreichen. Die Kunden mögen zum Beispiel keine falsch positiven oder falsch negativen Meldungen. Um eine einzige Lösung anbieten zu können, schließen sich die bewährten anlagenspezifischen Lösungen zu einem Ökosystem zusammen, wie wir es mit Siemens SIDRIVE IQ und SULZER BLUE BOX™ tun.

Ja, super. Ihr nutzt eure gemeinsamen Aktivitäten jetzt für ein neues Angebot, um einen Mehrwert für die Endkunden zu schaffen. Marc, du hast gerade Pumpen erwähnt. Natürlich ist SULZER ein weltweit führendes Unternehmen im Fluid-Engineering. Ihr seid zum Beispiel bekannt für Pumpen, Energie, Wasser und andere industrielle und damit verbundene Dienstleistungen. Diese Pumpen können mit Motoren und Antrieben von Innomotics betrieben werden. Der Hauptsitz von SULZER befindet sich seit 1834 in Zürich. Was wirklich interessant ist, ist eure Vision bezüglich der Digitalisierung. Kannst du uns einen Einblick geben?

Marc

Wie du bereits erwähnt hast, ist SULZER der führende Anbieter von Lösungen für Fluid-Engineering, u.a. von Pumpenlösungen. Die adressierten Märkte sind denen, die wir mit Innomotics haben, sehr ähnlich. Energiemarkt, Stromerzeugung, Wasser, Bergbau. Überall dort, wo große Pumpen mit großen Antrieben zum Einsatz kommen, profitieren SULZER-Kunden von unserem Engagement für Innovationen, die über Leistung, Qualität und unser globales Netzwerk von über 180 erstklassigen Produktionsstätten und Servicezentren hinausgehen.

Mit dem Siegeszug von IoT und KI war es ein logischer nächster Schritt, „Digital“ zu einem Teil unserer Strategie bei SULZER zu machen, um diese neuen Technologien zu nutzen, um unseren Kunden und Partnern und auch SULZER mehr Wert zu bieten. Digital, IoT und KI sind kein Selbstzweck. Diese verbessern vielmehr bestehende Dienste und ermöglichen neue Arten von Dienstleistungen, einschließlich Dienstleistungsvereinbarungen mit und für Kunden.

Die Kunden wissen zum Beispiel besser, welche Pumpen gefährdet sind oder welches Energie- oder CO2-Einsparpotenzial ihre Anwendungen haben, oder SULZER hilft, die Risiken der Kunden durch Leistungs- oder Pauschalverträge zu reduzieren. Zusammenfassend kann man sagen, dass Digitalisierung, IoT und KI der Schlüssel sind, um uns zu positionieren und uns auch als führendes Unternehmen in der nächsten Generation von Pumpentechnologie und -dienstleistungen zu differenzieren.

Diese Pumpen sind riesig, oder? Hast du ein paar Beispiele, wo man diese in der Industrie finden kann?

Marc

Ja, diese Pumpen werden z. B. in großen Kraftwerken als Kesselspeisepumpen eingesetzt. Diese Pumpen haben in der Regel eine Leistung von Hunderten von Megawatt oder Hunderten von Kilowatt, daher sind sie enorm groß. Dadurch entsteht ein hoher Wert, den man für den Kunden schaffen kann, und man kann Kunden in diesen Bereichen sehr gut unterstützen.

Ihr könnt an unseren monatlichen Netzwerkaktivitäten rund um den IoT Use Case Podcast teilnehmen. Falls ihr Fragen oder gemeinsame Ansatzpunkte mit Marc oder Sebastian habt, ihre LinkedIn-Profile sind in den Shownotes verlinkt.

Herausforderungen, Potenziale und Status quo - So sieht der Use Case in der Praxis aus [11:19]

Marc, ich würde gerne mehr über die Herausforderung erfahren, ihr habt bereits über die Dienstleistungsvereinbarungen, die Erkenntnisse darüber, welche Art von Pumpen risikobehaftet sind, und die Leistungskriterien gesprochen. Könntest du uns bitte einen Einblick geben, worin die Herausforderung für eure Kunden besteht und welche Potenziale ihr in diesen Prozessen erkannt habt?

Marc

Sicher, ich würde dir gerne ein konkretes Kundenbeispiel geben, um es wirklich konkret und greifbar zu machen. Pumpenbetreiber haben hauptsächlich vier Geschäftstreiber. Der erste Punkt ist die Verfügbarkeit. Pumpenbetreiber wollen ungeplante Ausfälle vermeiden und die Betriebszeit sicherstellen. Der zweite Aspekt ist die Zuverlässigkeit, die Vergrößerung der Zeitspanne zwischen den Reparaturen und die Ermöglichung einer risikobasierten Wartung. Der dritte Punkt ist dann die Leistung, der optimierte Durchsatz. Mehr Durchsatz bedeutet oft mehr Geld. Und der vierte Punkt ist die Effizienz, und das ist ein aufstrebender Punkt, denn es geht nicht nur um die Minimierung der Lebenszykluskosten, sondern auch um die Minimierung des CO2-Fußabdrucks.

Diese Entwicklung hat sich in den letzten Monaten und Jahren abgezeichnet. Und wenn man sich nur diese Pumpen ansieht, kann man z. B. keine Einsparpotenziale quantifizieren und gefährdete Pumpen identifizieren. Es muss mehr getan werden, um von der vorbeugenden, d. h. planmäßigen Wartung zur vorausschauenden, zustandsorientierten Wartung überzugehen. Ein Beispiel: Man möchte sein Auto nicht nach einem Jahresplan zur Wartung bringen. Man möchte, dass die Wartung auf der Grundlage von Sensordaten erfolgt, wenn eine Wartung wirklich erforderlich ist. Das ist also die nächste Stufe der Wartung seiner Geräte.

Sebastian

Ich denke, Marc hat die wichtigsten Herausforderungen sehr gut zusammengefasst. Aber wir sollten nie vergessen, dass in vielen Branchen die Herausforderungen oft mit ganz einfachen Dingen beginnen. Wenn wir also über Verfügbarkeit oder Verhinderung von Ausfallzeiten reden, scheitern diese Dinge oft schon an der Verfügbarkeit von Informationen zur Bewältigung der Situation. Dinge wie Dokumentation, manueller Zugang, Verständnis des Codes auf dem HMI-Panel. Wissen, was die SPS sagt, die Kompetenz haben, mit den Codes umzugehen, wissen, was sie bedeuten, usw.

Die Kette ist in der Regel recht lang, und die Anwendungsfälle und Herausforderungen fassen dies sehr schön zusammen. Aber natürlich ist es sehr heterogen, vielschichtig. Der andere wichtige Punkt, den ich hinzufügen möchte, ist – und ich glaube, Marc hat das bei der letzten Herausforderung, die er erwähnte, angesprochen – die große Herausforderung der Nachhaltigkeit. Ich denke, dass Effizienz fast zu kurz kommt. Natürlich gibt es neben dem CO2-Fußabdruck noch viele andere Dinge, die für die Kunden immer wichtiger werden, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Vor allem in unserer Branche, der Prozessindustrie, sind Effizienz und CO2-Fußabdruck von entscheidender Bedeutung und bewegen viele Kunden dazu, zum Beispiel in neue Technologien wie unsere zu investieren, um ihnen auf dem Weg zu einem Netto-Null-Fußabdruck zu helfen.

Es geht auch darum, bessere Entscheidungen zu treffen, die auf dem Zustand und dem Nutzen für eine effektivere Serviceunterstützung basieren. Marc, kannst du uns einen Einblick geben, wie ein typischer Arbeitstag im Dienstleistungssektor aussieht? Welche Art von Kundenanfragen gehen ein und wie sehen die Prozesse aus?

Marc

Ja, sicher. Wir können Kunden mit digitalen Lösungen, IoT und KI unterstützen, um den Betrieb und die Wartung ihrer wichtigen Pumpen und Anlagen zu optimieren. Wir nennen das datengesteuerte Entscheidungsfindung. Wir schaffen den Kundenwert, indem wir zwei Hauptelemente nutzen. Einerseits verfügen wir über eine hochmoderne digitale Pumpenüberwachungs- und Analyselösung. Wir lassen den Kunden jedoch nicht mit der Software allein. Wir bieten ihnen auch die fachliche Unterstützung, um die analytischen Erkenntnisse in Kundennutzen und schließlich in Maßnahmen umzusetzen.

Das ist der Schlüssel. Kunden, Pumpenbetreiber sind mit allen möglichen Aufgaben beschäftigt. Aus diesem Grund machen wir es so einfach wie möglich, die digitalen Erkenntnisse in Handlungen umzusetzen, die der Pumpenbetreiber als nächsten Schritt unternehmen muss, um die Pumpen in Betrieb zu halten, ihre Effizienz zu gewährleisten und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

Ja, super. Kannst du uns mehr über die relevanten Daten für verschiedene dieser Kundenprojekte erzählen, du hattest von datengesteuerter Entscheidungsfindung gesprochen. Und welche Art von Daten ist dafür relevant?

Marc

Ja, für den Anfang brauchen wir nur sechs Parameter. Wir nennen sie Leistungsdaten. Es handelt sich um den Durchfluss, den Ansaugdruck, den Förderdruck der Pumpe, die Eingangsleistung, die Drehzahl der Pumpe und die Flüssigkeitsdichte.

Und das ist alles, was man für den Anfang braucht. Und wenn Kunden über mehr Daten verfügen, können wir diese ebenfalls analysieren, um eine noch tiefere Analyse der Daten vorzunehmen und so noch mehr Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diese Weise können wir dazu beitragen, die Verfügbarkeit wirklich zu gewährleisten, indem wir die Zustände, die kurz vor einem Ausfall auftreten, frühzeitig erkennen. Im Hinblick auf die Zuverlässigkeit können wir den Lebenszyklusverbrauch von Pumpen quantifizieren, um die Wartung besser planen zu können.

Hinsichtlich der Leistung können wir Engpässe im Pumpensystem feststellen. Wenn eine Reihe größerer Pumpen vorhanden ist, kann es vorkommen, dass eine Pumpe als Engpass fungiert. Man will wissen, welche es ist. Der Treiber für Nachhaltigkeit, die Energieeffizienz. Wir können einerseits die Energiekosten im Sinne von Einsparpotenzialen quantifizieren, aber auch das CO2, das eingespart werden kann.

Sebastian aus der Sicht von Innomotics, welche Art von Antriebsdaten ist für euch in diesem Projekt relevant?

Sebastian

Die Pumpe ist also die Last für den Antrieb oder den Motor. Aus Sicht des Kunden ist es letztendlich ein einziges System. Und das ist auch der Hauptgrund, warum der kombinierte Satz von Informationsdaten so wichtig ist, denn er ist aus der Sicht des Kunden erklärend für die gesamte Einheit. Dies würde ihnen helfen, bessere Entscheidungen über die gesamte Pumpenanwendung zu treffen.

Aus Sicht des Antriebs oder der Motoren handelt es sich um eine ähnliche Reihe von technischen KPIs wie Temperaturen, Ströme und Vibrationen an den mechanischen Teilen. Vom Antrieb zum Beispiel, der ein automatisiertes System ist, gibt es auch Protokolle, eine Art von Registern, die zeigen, wie der Antrieb läuft, wie bei einem Computer. Man sieht sich die Schaltzyklen des Antriebs an, wie wir die Ströme schalten und so weiter und so fort. Gleichzeitig gibt es statische Informationen, bei denen es sich nicht um gemessene Informationen handelt, sondern, sagen wir, um Informationen, die wie ein Namensschild für ein bestimmtes Produkt sind.

Wie bei einem Auto hat man ein Nummernschild, zu dem bestimmte Parameter wie der Autotyp und die zulässige Höchstgeschwindigkeit gehören. Man hat bewertete Informationen über die Leistungsfähigkeit, Seriennummern, all diese Dinge, die manchmal wichtig sind, wenn man das System bewertet. Und ich denke, das ist auch das entscheidende oder wichtige Element, um die Dinge miteinander zu verknüpfen. Denn auch hier gilt: Wenn man alles zusammen betrachtet und einen Vorfall wie den von Marc beschriebenen hat, kann es sehr hilfreich sein, nicht nur die Pumpe und ihre Parameter zu messen oder statisch zu erfassen, sondern auch die anderen Komponenten, denn ein bestimmter Vorfall kann aus verschiedenen Quellen stammen kann. Und manchmal, wenn man nur einen Teil der Informationen hat, sieht man nicht, woher sie kommen, vielleicht ist der Ort, von dem das eigentliche Problem ausgeht, für einen nicht sichtbar.

Vielen Dank für all diese Erklärungen, denn ich denke, dass diese Art von Datentypen helfen zu verstehen, welche Art von Daten ich brauche. Eine letzte Frage zu den Anforderungen, denn für den Kunden sind immer unterschiedliche technologische Anforderungen wichtig. Marc, kannst du uns einen Einblick geben, was für eure Kunden wichtig ist, um diese Art von Lösungen einzurichten?

Marc

Wenn ich eines hervorheben muss, dann ist der sichere Datenaustausch von größter Bedeutung. Der Datenaustausch muss einfach sein und klare Abgrenzungen ermöglichen, um Kundendaten zu schützen und auch die Daten und geistigen Eigentumsrechte voneinander abzugrenzen. Die Verwendung von sogenannten APIs oder kleinen Softwareprogrammen ist besonders gut geeignet, um dies zu ermöglichen. Eine API ist eine Möglichkeit, wie zwei oder mehr Parteien auf sichere Weise miteinander kommunizieren können. Dies dient also der Anforderung an die Datensicherheit. Für Kunden ist unsere digitale Lösung einfach zu implementieren und läuft sicher in führenden Browsern wie Edge oder Chrome, so dass keine zusätzliche Software installiert werden muss.

Ich denke, dass es für viele Unternehmen sehr wichtig ist, dass ihre Lösung verschiedene relevante technologische Anforderungen erfüllt.

Marc

Einen Punkt möchte ich noch anfügen, denn wir sprechen über die Zusammenarbeit zwischen Innomotics und SULZER. Und ein wichtiges Element dabei ist, dass wir das jetzt auch in der Zusammenarbeit auf die nächste Stufe bringen, denn wir gehen noch einen Schritt weiter und integrieren jetzt Drive Health KPI zunächst in die SULZER BLUE BOX™ Lösung. Jetzt können die Kunden alle wichtigen Geschäftsinformationen an einem Ort einsehen. Wir haben mit diesem einen KPI begonnen, und dies ist der erste von mehreren, die noch folgen werden. Das wollen wir auch bei der Co-Creation mit Kunden tun.

An die Zuhörer: Wenn Sie ein Pumpenbetreiber sind und sich für diese Art von Anwendung interessieren, können Sie möglicherweise auch Ihrer Anwendung einen Mehrwert hinzufügen, vielleicht gemeinsam. Wir würden uns freuen, mit Ihnen darüber zu sprechen, was für Sie besonders wichtig ist bei einer digitalen Lösung, einer Plattform, einer Dienstleistung zu haben, die für Sie einen Unterschied machen könnten. Wir würden uns freuen, mit Ihnen ein Gespräch zu führen, um möglicherweise etwas in Co-Creation aufzubauen.

Danke für diese Vorgehensweise. Und ich denke, es ist vielleicht interessant, mit Unternehmen zu sprechen, die mit Pumpen zu tun haben oder mit Unternehmen, die große Antriebe haben. Es könnte interessant sein, mit allen zu sprechen, die jetzt über diese Art von neuen Diensten nachdenken, oder?

Sebastian

Ja. Und ich glaube, Marc trifft den Nagel auf den Kopf, denn für die Kunden geht es vor allem darum, die Komplexität zu reduzieren. Mit dieser Art von Komplexität sind sie bereits konfrontiert. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, Teil der Lösung zu sein, um die Komplexität für die Kunden zu reduzieren, denn dort beginnt die Wertschöpfung. Wenn man etwas von Wert anbietet, will man es so einfach wie möglich und für seine Zielkunden konsumierbar und nutzbar machen, damit er daraus Nutzen ziehen kann. Und ich denke, das ist es, was wir hier zu erreichen versuchen. Und vieles davon geht in die Co-Creation. Andere Dinge werden sich langfristig eher schrittweise entwickeln, sie werden sich im Laufe der Zeit durch Erfahrung und Erfolge weiterentwickeln.

Ergebnisse, Geschäftsmodelle und Best Practices – So wird der Erfolg gemessen [23:50]

Um zu eurer konkreten Lösung zu kommen, die ihr gemeinsam geschaffen habt. Marc, könntest du eure Lösung in zwei oder drei Sätzen auf greifbare Weise erklären? Ohne auf die technischen Details einzugehen? Was habt ihr genau getan? Wie sieht die Lösung heute aus?

Marc

Zusammengefasst kann man sagen, dass wir zwei Einzellösungen zusammenbringen, dass wir die Erkenntnisse der Siemens-Lösung SIDRIVE IQ in die SULZER BLUE BOX™-Anwendung integrieren. Und wie bereits erwähnt, beginnen wir mit einem KPI, einem Drive Health KPI, der aus SIDRIVE IQ stammt, den man jetzt auch in der SULZER BLUE BOX™ Lösung sehen kann, was der erste Schritt ist, um alle wichtigen Geschäftsinformationen an einem Ort zu haben.

Und wir wollen dies weiter ausbauen, und zwar im Rahmen von Co-Creation, denn es ist wichtig, dass wir die richtigen Dinge entwickeln, die für unsere Kunden, die Pumpenbetreiber, am wichtigsten sind.

Sebastian

Richtig, eventuell in eingängigen Aussagen für die Elevator Speech für den CEO. Unsere Betreiber werden über ein verbessertes, vielleicht sogar integriertes Asset Management für diese Pumpenanwendungen verfügen. Sie sollten die Experten, die an den Daten arbeiten, besser koordinieren, wie Marc bereits erwähnte.

Und vielleicht und hoffentlich haben sie auch eine bessere Vorstellung davon, was sie tatsächlich tun müssen, um in der realen Welt Veränderungen zu bewirken. Denn natürlich werden nur Daten und Digitales die Realität als solche meist nicht verändern. Und wenn es etwas zu tun gibt, dann sollte es das Richtige sein, zur richtigen Zeit und in der richtigen Form. Und ich denke, das ist letztendlich das gewünschte und angestrebte Ergebnis dieser Art von Integration.

Ja, um das vielleicht besser zu verstehen, würde ich gerne drei Fragen zur Lösung selbst stellen. Ihr habt uns von spezifische Daten wie Fließdruck, Flüssigkeitsdichte oder sogar Temperaturen erzählt. Wie werden diese Datentypen von Ihrer Hardware erfasst und verarbeitet? Wie funktioniert nun die Datenerfassung im ersten Schritt?

Sebastian

Ja, die Datenerfassung erfolgt oder kann an mehreren Stellen erfolgen. Es gibt eine Art BLUE BOX™-Seite, auf der Daten erfasstwerden, aber das geschieht meist ohne Hardware und in einer IT-Schicht bei den Kunden. SIDRIVE IQ selbst erfasst auch Daten aus dem Feld. Das bedeutet, dass es möglich ist, Informationen direkt vom Antriebssystem selbst zu erfassen, was möglicherweise zu einer höheren Auflösung einiger Datenpunkte und auch zu erweiterten Datensätzen für die Anlage führt. Und gleichzeitig kann SIDRIVE IQ auch Daten in einer IT-Schicht erfassen. Aber diese beiden Datenerfassungsströme sind dazu da, um in der späteren Wertschöpfungskette weiterverarbeitet zu werden.

Marc

Dazu kommt, dass die SULZER BLUE BOX™ Lösung nicht unbedingt Hardware benötigt, wie Sebastian erwähnt hat. Kunden senden ihre pumpenrelevanten Daten einseitig und sicher an uns in die sichere SULZER Cloud. Dies ist eine Möglichkeit, dies zu tun. Alternativ können die Kunden die Daten auch sicher über das Siemens SIDRIVE IQ Edge-Gerät versenden. Wir sind hier also flexibel und bieten unseren Kunden Optionen. Was auch immer für den Kunden einfacher ist, wir können es tun. Und auch bei digitalen Lösungen ist es wichtig, dass man es dem Kunden so einfach wie möglich macht und ihm Möglichkeiten bieten, mit einem in Kontakt zu treten.

Ja. Man hat also quasi zwei Möglichkeiten. Mit dem Siemens-Framework und dieser Lösung, oder man nutzt die SULZER-Plattform. Wie funktioniert diese Datenverarbeitung, um die Daten sicher in die Cloud zu senden? Marc, kannst du dazu etwas sagen?

Marc

SULZER nutzt die Microsoft Secure Cloud, die branchenübergreifend als vertrauenswürdig gilt und die Sicherheit der Daten gewährleistet. Und wir glauben, dass Microsoft sich alles leisten kann und alles tun wird, um es auf dem neuesten Stand der Technik und sicher zu halten, denn das ist ihr Geschäftsmodell.

Sebastian, wie funktioniert das dann auf deiner Seite?

Sebastian

Die wahrscheinlich nicht ganz so schöne Antwort ist, dass viele Menschen wirklich hart arbeiten müssen, um diese Art von Sicherheit zu gewährleisten und all diese Daten-Workflows aufzubauen, die Infrastrukturen zu pflegen und all diese Dinge zu tun. Und natürlich auch auf der SIDRIVE IQ-Seite, und das gleiche auf der BLUE BOX™-Seite. Das passiert oft. Und ich denke, auf der Seite von SIDRIVE IQ besteht der zusätzliche Unterschied vielleicht darin, dass wir eine Zertifizierung für Cybersicherheitsstandards haben, nämlich ISO 27001. Denn natürlich nehmen wir es sehr ernst, wie Daten und Informationen von Kunden verwaltet und gehandhabt werden.

Wir wollen das Beste und Modernste tun, was getan werden kann, um die Vertraulichkeit und den Schutz zu gewährleisten und sicherzustellen, dass neben der Wertschöpfung, nach der wir eigentlich suchen, alles andere konsistent und integer ist. Die Datenverarbeitung selbst findet natürlich in Cloud-Infrastrukturen statt, es sind Cloud-native Infrastrukturen mit viel Open Source, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen Daten gespeichert werdenund ich denke, dass die Verzahnung der verschiedenen Wertschöpfungsschritte, was mit einem gemessenen Sensorwert passiert, bis hin zu dem, was eigentlich das Interessante ist – die Umwandlung in einen Wert in Form einer Information, die jemand anderes nutzen kann oder ein System nutzen kann.

Ich würde gerne mehr über diesen Teil der Datenanalyse erfahren, denn du hast ganz am Anfang über den Business Case eures Kunden gesprochen. Zum Beispiel, um die Planung der Wartungstätigkeiten zu verbessern oder den Engpass zu finden. Wie führt ihr diese Datenanalyse für diese konkreten Daten durch? Könntet ihruns dazu einen Einblick geben?

Marc

Wie bereits erwähnt, muss die Datenanalyse aussagekräftig und für die Kunden relevant sein und darf nicht nur rote und grüne Daten zeigen. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir KI-Maschinelles Lernen nutzen, indem wir hybride physische-numerische Modelle einsetzen. Das bedeutet, dass wir nicht nur auf Statistiken zurückgreifen, sondern auch unser technisches Wissen als Pumpenhersteller in den Code integrieren, um die Genauigkeit zu verbessern. Ziel ist immer die Quantifizierung von KPIs, die den Zustand, die Leistung und die Effizienz von Pumpensträngen und Systemen beschreiben. Und wie bereits erwähnt, müssen diese Informationen für den Kunden sinnvoll und relevant sein.

Sebastian

Ja, vielleicht kann ich noch etwas zur Klarheit dieser Ko-Integration beitragen. Die Datenanalyse findet auf mindestens zwei Säulen oder Ebenen statt, eine in BLUE BOX™ und eine in SIDRIVE IQ. Ähnlich wie auf der BLUE BOX™-Seite, die Marc beschrieben hat, gibt es auch auf der SIDRIVE IQ-Seite mindestens drei Säulen der KI, nämlich die Automatisierung des Domänenwissens, das, wie im Fall von SULZER, den OEMs, die das jeweilige Produkt herstellen, vorbehalten ist.

Es geht um die numerische Modellierung, die ebenfalls ein geschütztes Wissen ist, das bereits bei diesen OEMs vorhanden ist. Und es geht auch um maschinelles Lernen, und nur all das zusammen kann in der Regel sinnvolle Ergebnisse liefern, wie Marc erwähnte.

Ein Grund dafür ist, dass in vielen industriellen Use Cases die Datenfülle nicht so groß ist. Das bedeutet also, dass das Wort „Big Data“ in dieser Form eine Herausforderung darstellt, die in vielen Fällen für die Anwendung eines vollständigen maschinellen Lernens oder eines reinen maschinellen Lernansatzes zu diesem Zeitpunkt eine Menge Einschränkungen für sinnvolle Ergebnisse mit sich bringt.

Deshalb ist es so wichtig, alle drei Aspekte zu berücksichtigen und sie zusammenzuführen, um robuste Ergebnisse für Informationen zu liefern, die ein Benutzer oder ein System nutzen kann. In unserem Fall ist der Ausgangspunkt, wie Marc bereits erwähnte, der Gesundheitszustand, den wir in die BLUE BOX™ von SIDRIVE IQ liefern. Der Gesundheitszustand ist eine Punktzahl, die sich aus diesen drei Säulen ableitet, die ich gerade beschrieben habe, und die den Zustand z. B. eines Antriebs beschreibt, und die mit weiteren präskriptiven Informationen oder Empfehlungen einhergeht, falls der Gesundheitszustand von einem grünen in einen gelben oder roten Zustand übergeht.

Wie wenn man zum Arzt geht, wenn man gesund ist, ist alles in Ordnung. Wenn man ein bisschen krank ist, schaut man sich die Blutwerte und alle möglichen Details an und bekommt eine Empfehlung, was zu tun ist, vielleicht ein Rezept. Das ist der Logik hier sehr ähnlich.

Ja. Und deshalb liebe ich diese Konstellation mit SULZER und Innomotics hier, weil man seine Antriebe und natürlich auch die Pumpen wirklich kennt und Einblicke in all diese Daten hat, um daraus einen Mehrwert zu schaffen. Es ist großartig, hier zwei Partner zu haben, die wirklich einen Einblick in die Daten haben, die dann letztendlich für die Auswirkungen auf den Kunden von Bedeutung sind.

Ergebnisse, Geschäftsmodelle und Best Practices – So wird der Erfolg gemessen [34:00]

Ich würde diese Folge gerne mit dem Business Case zusammenfassen, da wir in der allerersten Folge über die Herausforderungen der Kunden gesprochen haben, bessere Entscheidungen zu treffen und einen effektiven Kundensupport zu leisten. Kannst du den Business Case für den Kunden zusammenfassen?

Sebastian

Ich denke, die kurze Antwort lautet: Produktivität für die Kunden in der Wertschöpfungskette. Wir integrieren Dinge, die uns eine Menge Geld sparen, denn es ist unmöglich, alle blinden Flecken eines bestimmten materiellen Gutes zu bearbeiten, weil es an Kompetenz, Zeit, Ressourcen usw. mangelt. Und gleichzeitig geht es um die Produktivität für den Kunden, denn wenn wir das tun, beschleunigen wir die gesamte Wertschöpfung mit den Daten.

Dies führt letztendlich zu den Auswirkungen, die wir bei den Herausforderungen, die der Kunde hat, erwähnt haben. Zum Beispiel die Verfügbarkeit, die Verringerung der Ausfallzeiten. Wenn eine Datenintegration in kürzerer Zeit zu einem besseren Ergebnis mit einem klaren, umsetzbaren Ergebnis führt, dann geht es für die Kunden um bares Geld. Und unsere Kunden haben Betriebsausfallkosten zwischen 50.000 und einigen Millionen Euro pro Tag. Das ist eine Menge Geld.

Marc

Der Business Case für den Kunden ist zum einen die Einsparung von Lebenszykluskosten oder die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Die Kunden wollen mehr Geld verdienen, wenn möglich. Wenn wir hier also helfen können, ist das ein weiterer Faktor für den Geschäftserfolg. Und auch die Kunden, die Pumpen betreiben, wollen das Betriebsrisiko mindern. Dies geht auch mit einem größeren Seelenfrieden einher, der nicht unterschätzt werden sollte.

Mit diesem geschaffenen Kundenwert haben sich Unternehmen wie Innomotics und SULZER auch das Recht verdient, einen Teil des Wertes zu erhalten. Es ist wichtig, allen Beteiligten der Wertschöpfungskette einen Mehrwert zu bieten. Dann macht es für alle Sinn und ist für alle nachhaltig.

Beim industriellen IoT geht es um die Schaffung großartiger Partnerschaften, um all dieses Fachwissen zusammenzubringen und diese Win-Win-Win-Situationen für den Endkunden für Systemintegratoren, aber auch für verschiedene Partner zu schaffen. Habt ihr abschließend Erkenntnisse oder Erfahrungen die ihr mit uns teilen möchtet?  Ihr habt vorhin diesen Co-Creation-Ansatz angesprochen: Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit den ersten Kundengesprächen, die ihr im Rahmen dieses Projekts geführt habt?

Marc

Für den beiderseitigen Erfolg braucht es meiner Meinung nach drei Hauptelemente. An erster Stelle steht also die Kundenorientierung, also die Konzentration auf den Kunden. Das ist der Schlüssel: die richtigen Dinge zu entwickeln, die richtigen Lösungen für den Kunden zu haben. Dann ist in der Zusammenarbeit mit dem Kunden, aber auch zwischen Innomotics und SULZER, das gegenseitige Vertrauen der Schlüssel.

Und das dritte ist, es einfach zu halten. Baut schnell etwas Wertvolles auf und wachst von dort aus. Man sollte sich realistische Ziele setzen. Sucht nach dem ersten Mehrwert und setzt ihn um. Dann kann ein Mehrwert nachgewiesen werden, und dann kann man wachsen. Damit rechtfertigt man weiteren Wachstum.

Sebastian

Ich denke, ich würde dem Kunden- und Geschäftsschwerpunkt zustimmen. Ich würde vielleicht noch drei weitere Themen in die Liste aufnehmen. Ich denke, erstens braucht es ein gewisses Maß an Vertrauen, um bestimmte Dinge zu wagen. Und ich sage das, weil viele Unternehmen in unserer Branche immer noch konservativ sind und das industrielle IoT noch nicht im Vordergrund steht. Es ist für viele nicht sehr zugänglich. Und manchmal erfordert dies einfach den Mut, wirklich etwas zu tun und auch nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir es hier mit dieser Art von Zusammenarbeit, Co-Creation, getan haben.

Das zweite, was ich hinzufügen möchte, ist die Denkweise eines Entdeckers, denn in einigen Bereichen gibt es einige neue Dinge, und es ist manchmal nicht so einfach, sie zu überwinden. Sei es aus kulturellen Gründen, sei es, um zu argumentieren und zu überzeugen, oder sei es, weil vielleicht in bestimmten Branchen bestimmte Dinge seit Jahren oder Jahrzehnten auf die gleiche Weise gemacht werden und es daher nicht einfach ist, etwas zu ändern, ein laufendes System zu ändern. Das laufende System läuft, weil es gut läuft.

Und der letzte Punkt ist, denke ich, die Beharrlichkeit, die Dinge auch wirklich zu erledigen. Und wie Marc schon sagte, manchmal fangen die Dinge klein an, und manchmal scheinen kleine Dinge unbedeutend zu sein. Die scheinen nicht aufregend genug zu sein, um sie zu präsentieren. Und ich denke, das ist genau der Moment, in dem die nötige Beharrlichkeit vorhanden ist, denn normalerweise wachsen große Dinge aus kleinen Dingen. Große Dinge fallen nicht einfach vom Himmel, und deshalb muss man sich manchmal wirklich anstrengen und das Durchhaltevermögen bewahren, um etwas zu erreichen.

Ja. Vielen Dank, dass ihr diese sechs Schlüsselelemente, die ihr für den Erfolg dieser Art von Projekten mit Kunden seht, mit uns teilt. Ich würde den Podcast gerne zusammenfassen und mich zunächst für diese Einblicke bedanken. Das ist eine wirklich großartige Lösung für die datengesteuerte Entscheidungsfindung. Ihr habt ziemlich gut beschrieben, welche Art von Daten relevant ist, und zwar nicht nur aus der Sicht der Pumpe, sondern auch aus der Sicht des Antriebs. Welche Art von Daten ist erforderlich und welchen Wert hat der Kunde letztendlich davon? Wir haben über verschiedene Anwendungsfälle gesprochen, die allesamt den entscheidenden Mehrwert für den Kunden schaffen. Und ich danke euch, dass ihr diese Erkenntnisse mit uns teilt. Es ist nicht alltäglich, so offen zu sein und den Kunden zur Mitgestaltung aufzufordern, und das ist eine großartige Sache, die man tun sollte. Und ich bin wirklich gespannt, wohin das Projekt und die Lösungen führen werden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir vielleicht in einem Jahr über den aktuellen Stand der verschiedenen Projekte mit Kunden sprechen würden, um zu sehen, wie sie sich entwickeln.

Zunächst einmal danke ich euch für eure Zeit. Vielen Dank für das Teilen dieser Erkenntnisse, und ich würde euch das letzte Wort überlassen.

Sebastian

Danke, Madeleine, dass du uns hierher eingeladen hast. Es war eine gute Gelegenheit und ich denke, es ist in vielerlei Hinsicht eine tolle Podcast-Serie. Es ist also eine fantastische Plattform, um sich auszutauschen und auch Feedback aus der Community zu erhalten. Und natürlich würden wir gerne sehen, was wir beide hier, Marc und ich, SULZER und Innomotics vorantreiben, um es reifen zu sehen. Und das soll natürlich zu etwas Größerem heranwachsen, denn dafür sind wir hier, und das ist unser Ziel.

Marc

Vielen Dank auch von meiner Seite und lasst uns einfach wissen, ob ihr mehr erfahren möchten und bis zum nächsten Mal. Herzlichen Dank.

Danke für die letzten Statements. Vielen Dank, dass ihr am Podcast teilgenommen habt und eine schöne Woche. Vielen Dank und auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

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Ing. Madeleine Mickeleit

Host & Geschäftsführerin
IoT Use Case Podcast