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Neues LoRaWAN-Sensorsystem – Energieverschwendung bei Bestandsanlagen aufdecken

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IoT Use Case Podcast # 104 - Thomas.Krenn AG + IFOX Systems

In Podcastfolge 104 erfahren wir, was (mittelständische) Industrieunternehmen aktiv gegen Energieverschwendung tun können. Im Fokus stehen dabei Bestandsanlagen im Sondermaschinenbau (z.B. Pulverbeschichtungsmaschinen, Thermoumformer oder Tiefziehmaschinen) und wie ihr Betrieb durch Bedarfsanalysen in Echtzeit energieeffizient optimiert werden kann. Dafür im Podcast bei Madeleine Mickeleit zu Gast: Uli Hurzlmeier (Business Development, Thomas-Krenn.AG) gemeinsam mit Technologiepartner IFOX Systems, vertreten durch Gründungsmitglied Johannes Fürst.

 

Folge 104 auf einen Blick (und Klick):

  • [07:47] Herausforderungen, Potenziale und Status quo – So sieht der Use Case in der Praxis aus
  • [18:04] Lösungen, Angebote und Services – Ein Blick auf die eingesetzten Technologien
  • [29:41] Ergebnisse, Geschäftsmodelle und Best Practices – So wird der Erfolg gemessen

Zusammenfassung der Podcastfolge

Die Thomas-Krenn.AG ist europaweit führender Hersteller individueller Server- und Storage-Systeme und ein echter Hardwarespezialist. Zu ihren Kunden zählen mittelständische Unternehmen, Großkonzerne, kleine und große Systemhäuser, öffentliche Einrichtungen und Betreiber von Rechenzentren.

Technologiepartner IFOX Systems hat es sich zur Aufgabe gemacht, Industriebetrieben aufzuzeigen, wie viel und an welchen Stellen sie Geld unnötig ausgeben. Und nicht nur das: Sie liefern konkrete Lösungen für Prozessoptimierungen.

Die beiden haben sich zusammengetan und eine Energie-Komplettlösung umgesetzt – Hardware und Softwareplattform liefern dabei den Energieverbrauch auf Einzelkomponenten-Ebene. Ziel dabei ist es, Energieverschwendung aufzudecken – vor allem bei Bestandsanalgen im Feld.

Thomas-Krenn sagt außerdem: “Wir sind unser eigener Business Case! Uns hat es selber betroffen mit einer alten Gasheizung – 2.500 EUR wegen einer falschen Heizungseinstellung!”. Der digitale Hausanschlusszähler wurde mit einem LoRaWAN-Sensor ausgestattet.

Wie genau hier die Datenanalyse funktioniert, welche unterschiedlichen technologischen Herausforderungen es gibt und wie die Lösung im Detail genau aussieht, das gibt es alles in dieser Podcastfolge zu hören!


Hier geht’s zum Konfigurator: Smart Meter | Thomas-Krenn.AG

Podcast Interview

Hallo Uli, hallo Johannes. Schön, dass ihr heute mit dabei seid. Herzlich willkommen zum IoT Use Case Podcast. Uli, wie geht es dir heute und wo erreicht dich gerade? Wo bist du unterwegs?

Uli

Hallo Madeleine, danke für die Einladung. Du erreichst mich heute gerade im Homeoffice. Es ist ein wunderbarer Freitag. Ich freue mich schon und danke, dass wir dabei sein dürfen.

Sehr schön. Wo bist du eigentlich im Homeoffice, in welcher Stadt?

Das ist im wunderschönen Niederbayern in Schönberg. Das ist im Dreiländereck an der tschechischen Grenze und Österreich.

Sehr schön. Dann Grüße an alle, die aus Bayern und der Ecke kommen. Viele Hörerinnen und Hörer kommen aus der Region. Schön, dass du heute mit dabei bist. Johannes, wie geht es dir so? Wo erreiche ich dich gerade? Wo bist du unterwegs?

Johannes

Hallo Madeleine, danke für die Einladung. Mich erreichst du auch im Homeoffice, gar nicht so weit weg vom Uli. Ich sitze in Grafenau, im Bayerischen Wald, genauer gesagt im Dreiländereck nahe der tschechischen Grenze, und genieße das schöne Wetter. Jetzt freue ich mich auf den Podcast.

Sehr schön. Ich freue mich auch sehr, dass ihr heute mit dabei seid. Uli, kurz zu euch, zu Thomas-Krenn. Ihr seid ja einer der größten Hersteller für individuelle Server, Storage-Systeme und auch IT-Lösungen und seid in Deutschland ansässig. Ihr produziert hochwertige Hardware in dem Bereich, seid aber auch Lösungsanbieter für individuelle Kundenprojekte. Entsprechend seid ihr auch in der Entwicklung und Auftragsfertigung unterwegs. Was „Lösungsanbieter“ bedeutet und welche Use Cases ihr hier umsetzt, das erfahren wir heute direkt aus der Praxis. Uli, du bist Business Developer bei Thomas-Krenn. Was machst du da genau? Was macht deine Abteilung und mit welchen Kunden arbeitet ihr dort?

Uli

Ja, also Business Developer ist natürlich immer eine richtig schöne Begrifflichkeit. Wir beschäftigen uns schwerpunktmäßig mit der Herstellung von Individual-Servern und am Markt auch bekannt dafür. Wir sehen jetzt immer und immer mehr, wie wichtig das ganze Thema ist, gerade für Industriebetriebe. Es ist ein sehr großes Need, wenn es jetzt um die Digitalisierung geht, bei dem wir natürlich sehr gerne unterstützen. Und das ist für uns jetzt ein Kernthema geworden, wo wir sagen, da wollen wir fokussiert mit rangehen. Für mich als Business Developer, wir beschäftigen uns mit allen Unternehmungen heutzutage, ob es eine Arztpraxis ist, die man ausstattet, mit herkömmlicher IT-Hardware oder, wo wir jetzt mit reingehen in eine wirkliche industrielle Fertigungsstraße beim Automobilunternehmen. Heute ist es ein Server, der beim ITler im Schaltschrank steht oder im Server-Rack. Und morgen wird es das IoT-Gateway oder der IoT-Server sein. Wir merken immer mehr, dass wir die Maschinen ans Netz bekommen wollen und dafür wird Hardware benötigt. Deswegen beschäftigen wir uns hauptsächlich mit den Mittelständlern im deutschsprachigen Raum. Da schauen wir, wo wir wirklich digitalisieren wollen und wo es schnell vorwärts geht. Das sind unsere Kernprojekte, die wir aktuell angehen.

Okay, cool. Das heißt, es ist auch wirklich branchenübergreifend bei ganz unterschiedlichen Kunden. Und da geht es quasi darum, jetzt mehr und mehr Daten zu nutzen aus der Hardware, die ihr eh schon wahrscheinlich verbaut habt. Und natürlich auch neue Hardware, die ihr jetzt in Zukunft auch bauen werdet, die dann sozusagen IoT-fähig ist. Kann man das so sagen?

Uli

Richtig, kann man genau in diese Richtung sagen. Es ist aber auch vollkommen unabhängig, ob das On-Prem ist, beim Kunden vor Ort, oder bei Cloud- oder Hybrid-Ansätzen. Viele Kunden, gerade die Maschinenbauer, möchten es lieber lokal haben. Dahingehend ist es aktuell in zweistelligen Wachstumsbereichen gegenüber über den Vorjahren. Man sieht, Hardware wird immer und immer wieder wichtiger.

Ja, sehr schön. Uli, wenn ich das so richtig verstanden habe, tretet ihr als Lösungsanbieter auf. D. h. heißt, ihr habt Partnerschaften mit Software-Experten, um diese Daten zu heben. Johannes, du bist Gründer bei IFOX Systems, ihr seid Partner von Thomas-Krenn. Ihr seid als Softwareanbieter und IT-Service-Experte dort unterwegs. Mit eurer Software kann ich Prozesse optimieren, Daten auslesen, auch Wertschöpfung und entsprechende Optimierungspotenziale, ihr sagt das so schön auf Knopfdruck, in Euro messen. Ihr bietet zur Hardware die Software-as-a-Service-Lösung, wenn ich das so verstehe. Eure Software ist dann sozusagen der Baustein, den ich brauche, um diese Daten dann zu analysieren und auszuwerten. Habe ich das so richtig gesagt oder wirst du es noch ergänzen?

Johannes

Genau, das hast du gut zusammengefasst. Mit unserer Software zeigen wir Optimierungspotenziale auf Knopfdruck. Wir machen das heute in Stunden und in Euro, aber jetzt zusammen mit Thomas-Krenn haben wir die Lösung erweitert, um das Ganze auch in Bezug auf Energie machen zu können. Da liefern wir die Softwarekomponente zu der Hardware, die die Kollegen von Thomas-Krenn anbieten.

Ja, sehr schön. Ich würde auch gleich sofort zu den Use Cases kommen, die ihr dort in dem Bereich umsetzt. Vielleicht eine Frage noch. Gibt es da eine persönliche Story? Uli, für euch ist das ja auch ein neuer Bereich, wo ihr jetzt sagt, okay, wie schließen Partnerschaften mit Softwarefirmen. Wie habt ihr euch kennengelernt? Bist du wirklich aktiv auf die Suche gegangen bist oder habt ihr euch auf einer Messe kennengelernt? Wie habt ihr euch kennengelernt?

Uli

Wie Johannes bei der Vorstellungsrunde schon gesagt hat, unsere Offices sind ja gar nicht so weit auseinander. Wir sind Bayer-Waidler und von daher kennt einer den anderen. Es war eigentlich ein Spontanbesuch von Johannes und seinem Mitgründer. Man hat gemeinsam gesehen wo Potenzial liegt, dass ein Kunde alles aus einer Hand bekommt. Und dann haben wir gesagt: lasst uns doch mal gemeinsam drüber hinschauen, wo hätten wir gemeinsame Ansätze? Gerade in der Krise zeigt sich, wo Lösungen gebraucht werden. Deswegen haben wir gesagt, das wäre ein gemeinsamer Use Case, den wir jetzt miteinander angehen wollen.

[07:47] Herausforderungen, Potenziale und Status quo – So sieht der Use Case in der Praxis aus

Sehr schön. Ich versuche ja immer über Use Cases zu sprechen, um einfach weg von den Produkten und Lösungen zu kommen, hin zu dem Mehrwert von IoT. Ihr seid als Lösungsanbieter hier unterwegs, Hardware plus die Software. Kannst du mal so ein bisschen vorstellen, was Thomas-Krenn generell für Use Cases in dem Bereich als Lösungsanbieter bedient und welche Use Cases wir uns hier gemeinsam mit Johannes einmal anschauen?

Uli

Thomas-Krenn hat eine eigene Sparte dazu, die sich Custom Hardware nennt, wo man wirklich komplett auf individuelle Wünsche eingehen kann. Wenn man am Standort keine wirklich gesicherte Internetverbindung oder eine Stromversorgung hat, kommt die Technologie dem einen oder anderen bekannt vor, LoRaWAN als Beispiel. Das ist einer dieser Use Cases, wo man gesagt hat, wir haben lokal Unternehmen ausgestattet, das Wasserpegelstände immer rechtzeitig wissen muss, um diese an die Umweltbehörden weitergeben zu können. Das an einem Standort ohne Internetverbindung, kein vernünftiges WLAN und ähnliches. Dort hat man das einfach mit Solarpanels aufgebaut hat, mit autarker Versorgung. Dementsprechend muss man Daten in einem sicheren Umfeld lagern, um die dann zu visualisieren.

Auch eine Brandfrüherkennung. Wenn man sich Recyclinghöfe vorstellt, da sind Akkus gelagert und irgendwelche Batterien. Da gibt es LoRaWAN-Sensoren, die man in einem gemeinsamen Infrastrukturnetz angebunden hat und dann die gesammelten Daten sicher irgendwo hin transferieren muss und lagern muss. Den Use Case, den wir jetzt konkret ansehen, ist der mit der IFOX Systems. Wenn ich sofort Energiedaten meiner Maschinen erfassen möchte und erfahren möchte, wer die Kernverbraucher sind und wo Verschwendung stattfindet, dann zählen wir eins und eins zusammen, gehen direkt an die Maschinen. Dann statten wir diese mit Plug-and-Play Hardware aus. Damit können sicher die Daten erfasst werden und die Gesamtlösung von der Storage, Datensicherheit und der Visualisierung gemeinsam mit Johannes und der IFOX angehen.

Vielleicht an der Stelle auch der Hinweis, du hattest es angesprochen, Custom Hardware ist eine eigene Brand von euch. Wenn man custom-hardware.com eingibt, kommt man ja auch auf genau die Page, wo ihr als Lösungsanbieter für diese Use Case auftretet. Ist das richtig?

Uli

Genau, richtig. Das ist auch so eine Kernkompetenz, die uns davon wieder unterscheidet. Schön für den Mittelstand, wenn ich dann eine Sonderanfrage habe, wie weit komme ich da, wo kann man das machen? Bei uns ist das sehr flexibel und nehmen wir immer gerne mit an, um dazu zu lernen, natürlich.

Ja, genau. Ich hatte das online recherchiert, auch welche Use Cases da sind. Vielleicht könnt ihr noch mal so ein bisschen auf eure gemeinsame Vision eingehen. Johannes, was ist die Vision mit den Daten hier für Maschinenbauer? Was macht ihr da genau?

Johannes

Die Vision, die wir generell haben, ist, dass wir unseren Kunden helfen wollen, Verschwendung im Gewinn umzuwandeln. Dabei wollen wir unterstützen. Energie wird teurer, da ist das ein wichtiger Faktor, der immer wichtiger wird und wichtig bleiben wird, unserer Meinung nach. Das ist das Thema, was wir jetzt gemeinsam angehen wollen, wir wollen helfen die Energieverbräuche zu optimieren und vor allem Energieverschwendung zu verhindern.

Ist das ein neues Thema für euch, Uli, oder ist das was, was ihr schon länger andenkt?

Uli

Gänzlich ist es nicht neu, es passt zeitlich in dieses Thema. Das Problem trifft uns alle. Die Energiekrise hat uns selbst betroffen, weil wir vorher mit Gas geheizt haben. Wir sind auf eigene Verschwendungs-Cases gekommen und haben gesagt, es ist absolut klasse, lass es uns direkt live ansehen. Dann haben wir gesagt, wenn das bei uns schon funktioniert und wir Verschwendung aufdecken können, dann sollte man damit ja wirklich dieses Problem mal in der Gänze angehen.

Ja, macht Sinn. Ihr seid ja quasi auch selbst Hersteller, das heißt ihr habt ja auch eure eigenen Werke und die Challenges kennt ihr selbst. Ihr habt auch einen Shop, wo Kunden eure Hardware bestellen können. Da geht es auch darum, Daten zu nutzen und Verfügbarkeit der Hardware sicherzustellen, die ihr schon verkauft habt, oder?

Uli

Genau richtig. Das ist das, was wir jetzt miteinander verbinden wollen, auch gemeinsam mit der IFOX-Lösung. Wenn ich jetzt heute ein System A herstelle, muss man natürlich wissen, ist das langzeitverfügbar, ist es da? Das ist unsere Kernkompetenz und das versuchen wir vernünftig zu koppeln, indem wir halt Lizenzen mitaufnehmen, sowohl On-Prem-Lösungen zu schaffen gemeinsam mit der IFOX als auch wirklich eine Cloud-Anbindung. Alles aus einer Hand im Shop.

Ich komme später auch noch mal auf den Shop zu sprechen. Dann lasst uns doch in euren Kunden-Case reinschauen. Ihr habt ein Projekt, das jetzt noch unter NDA ist, was ist das für ein Maschinenbauer? Um was geht es, was ist das für ein Prozess dort?

Uli

Also es ist ein Maschinenbauer, der im Sondermaschinenbau tätig ist für Inspektionssysteme, Lebensmittel- und Nahrungsindustrie, für Kunststoffbereiche. Wenn man 350 bis 500 Mitarbeiter und beispielsweise eine Blechverarbeitung hat, haben diese Unternehmen Druckluftkompressoren im Einsatz. Druckluft zu erzeugen, ist das teuerste Medium, das es eigentlich gibt. Das sind Klassiker, wo man gemerkt hat, ich bekomme zweimal im Monat die Abrechnung am Hauptzähler, wo der Hauptbedarf hingeht, aber ich sehe nicht, welche Teilbereiche die Maximalverschwendung haben. Der Maschinenbauer wollte die Hauptverschwendung angehen und für einen Testzeitraum von drei Wochen messen. Selbst da hat gab es ein Einsparpotenzial von 2000 Euro.

Lass und nochmal ein bisschen tiefer in die Herausforderungen des Kunden gehen. Es gibt irgendwo eine Verschwendung, das ist am Ende Geld, was man einsparen könnte. Könnt ihr da noch ein bisschen in die Details gehen? Was sind da noch Herausforderungen von euren Kunden und Potenziale?

Johannes

Genau, jetzt zum Beispiel mit dem Thema Energie haben wir die Herausforderung, dass man je nachdem, wie die Produktionsplanung ist, wie die Produktionsauslastung ist, zum Beispiel bei der Infrastruktur gewisse Dinge halt abschalten kann. Zum Beispiel hat eine Firma mehrere Kompressoren, die nicht immer laufen müssen. Wenn man sieht, wie die Produktionsauslastung ist oder war, kann man drauf schließen, dass man die Geräte anders steuert. Also vom Start her, wann was laufen muss, aber auch die Steuerung an sich anpassen, um den Energieverbrauch zu optimieren. Man kann auch generell die Produktionsplanung umstellen, um zum Beispiel bei Maschinen, die mit hohen Temperaturen arbeiten, die Aufheizvorgänge zu minimieren. Das sind solche Themen, die wir versuchen aufzuzeigen und den Kunden dann dabei helfen, das besser zu machen.

Das sind ja auch genau die spannenden Ansätze, bei denen man überhaupt erstmal auf die Idee kommen muss. Sich die Kompressoren anschauen und sich fragen, ob diese überhaupt so ein- und ausgeschaltet werden müssen, wie sie es heute werden. Welche Daten sind für diesen Use Case relevant, um das aufzunehmen? Ihr hattet jetzt über einen Kompressor gesprochen und die Steuerung angesprochen. Was sind das für Daten, die dort aufgenommen werden oder für euren Kunden hier relevant sind?

Johannes

Also jetzt gerade im Energie Use Case, die Stromverbräuche, wie viel Kilowatt werden wann gezogen? Dann sind natürlich auch Daten interessant darüber, was jetzt wirklich in der Produktion passiert, welche Maschinen laufen, welche Produkte werden gerade hergestellt, was verbrauche ich dabei an Energie. Wenn man da mal Transparenz reinbringt, wenn man sieht, wie die Energieverbräuche sind, dann sieht man, dass sehr hohen Energieverbräuche und Peaks entstehen, obwohl vielleicht gar nichts produziert wird. Der Kompressor könnte auch in einer Art und Weise steil hochlaufen, die gar nicht notwendig wäre, weil die Produktion langsam anläuft oder auf geringem Level läuft. Das sind dann Erkenntnisse, durch die man definitiv Maßnahmen einleiten kann. Transparenz herzustellen, das einfach auch mal zu sehen, ist sehr wichtig.

Okay, Uli, hast du von der Hardware-Seite noch Ergänzungen, welche Daten ihr braucht? Oder ist das schon so das, was Johannes gesagt hat?

Uli

Es kommt darauf an, wie man an die Daten kommt. WLAN und wie man es ja weiß, eine WLAN-Infrastruktur in einem Industriebetrieb, wo ich vielleicht Stahlaufbauen und ähnliches habe, ist natürlich immer das beste Mittel der Wahl, rein von der Anbindung her. Rein datentechnisch kann ich halt nur ergänzen, wie es halt jeder Haushalt auch kennt. Auf was schaue ich am Ende des Monats, wo sind meine Kilowattstunden, die ich wirklich verbraucht habe, oder diese KW-Peak-Werte. Im Schnitt ist das auf ca. 100€ Netto pro KW-Peak gestiegen. Das ist so dieser absolute Indikator, der uns auch selbst getroffen hat. Deswegen wollen wir genau diesen Wert erfassen und visualisiert haben, auch für Mitarbeiter und den Peak, die Einschaltzeitpunkte, wann ich welche Auslastung hatte, zusammenführen. Nur wenn man diese Transparenz reinbekommt, kann man wirklich was ableiten und konkrete Maßnahmen herausziehen.

Ja, perfekt. Bevor ich auf die Lösung komme, noch eine Frage. Ihr von Thomas-Krenn habt ja auch ganz unterschiedliche Hardware und Serverstrukturen beim Kunden. War das hier auch so? Hat der eure Hardware verwendet oder war das eine andere Hardware? Was war da verbaut bei dem Maschinenbauer?

Uli

Wir haben diesen Use Case mittlerweile zweimal gemacht. Im Use Case hat er eigene Server-Infrastrukturen bereitgestellt, und wollte dann diese Instanz der IFOX bei sich laufen lassen. Das war für uns keine Herausforderung, Thomas-Krenn und IFOX sind gemeinschaftlich beim Kunden aufgetreten. Das heißt, Johannes hat letztendlich diese lokale Instanz mit dem Kunden betreut. Und wir haben lediglich diesen Smart Meter sozusagen mit angebunden beim Kunden vor Ort. Und das war das Zusammenspiel.

[18:04] Lösungen, Angebote und Services – Ein Blick auf die eingesetzten Technologien

Perfekt. Jetzt hast du es gerade schon genannt, Stichwort Smart Meter. Könnt ihr mal so ein bisschen vorstellen, was die Lösung genau kann? Danach würde ich mich so ein bisschen tiefer reinfragen, wie genau das Ganze funktioniert. Uli, magst du mal einen Aufschlag machen? Was kann die Lösung jetzt, die ihr da gemeinsam gebaut habt?

Uli

Die gemeinsame Lösung ist eine Komplettlösung aus einer Hardware- und einer Softwareplattform, wo wir wirklich hergehen und gezielt die Bestandssysteme im Maschinenpark, die heute bereits existieren, im Retrofitting komplett angehen. Das heißt, wir wollen wirklich an Maschinen rangehen, ohne dass ich da komplexe Werte wissen muss, wie die Anlage kommuniziert, sondern einmal nur Retrofit. Ich nehme den Sensor, den klipse ich auf die Maschine mit drauf und bekomme direkt in meiner Plattform die fertige Visualisierung. Die Plattform muss natürlich offen sein, weil es eine Großanzahl an verschiedenen Subsystemen bei Kunden gibt. Da muss es eine offene Plattform sein, wo ich meine Daten dann wieder integrieren kann.

Okay, Johannes noch Ergänzung von der Lösungsseite?

Johannes

Wie Uli schon gesagt hat, die Sensoren werden nur angeklipst. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass die Lösung einfach zu installieren ist. Das heißt, die Hardware, die Sensorik muss einfach anzubringen und in Betrieb zu nehmen sein, aber auch die Konfiguration, die Sensoren mit der Software zusammenzubringen. Und das ist das, wo wir unseren Schwerpunkt drauf liegen.

Dann würde ich jetzt mal ein bisschen im Detail nachfragen. Das heißt, ihr habt ja gesagt, es sind irgendwo Kilowattstunden. Diese Daten werden über einen Sensor aufgenommen und eben nicht über die WLAN-Infrastruktur rausgesendet. Wie kriegt ihr die Daten aus der Hardware raus? Wie nehmt ihr diese Daten auf?

Uli

Das ist das Gesamtpaket, das in unserer Lösung drinsteckt. Das ist dieser Smart Meter, der bereits mit Summenstromwandlern ausgestattet ist. Das kennt man aus dem Prinzip eines RCD-Schutzschalters im Stromkreis. Man klipst diesen Sensor einmal nur um diese Zuleitung, um eine Phase einer Maschine. Im besten Fall sind das im Industriebetrieb immer drei Phasen, weil wir von Großverbrauchern sprechen. Die werden einfach aufgebracht und es wird indirekt über den Stromfluss bzw. den magnetischen Fluss umgerechnet, wie viel Strom aktuell durch die Leitung fließt. Damit kann man umrechnen, wirklich auf die Sekunde genau, was der Verbrauch pro Maschine ist. Das ist das Schöne an der Lösung, weil ich nicht erst an die Maschine dran muss, die Maschinendaten auslesen muss. Man braucht nicht den Maschinenhersteller, sondern kann wirklich einfach Plug-and-Play an die Bestandsmaschine, den Sensor installieren und bekomme dann über diese Verbindung, also eine fest verdrahtete Verbindung zu unserem Smart Meter, sofort die Daten.

Ist es immer so einfach, an diese Daten ranzukommen? Ich frage jetzt mal so ein bisschen kritisch, weil man teilweise auch alte Infrastruktur hat, du hast auch das Thema Retrofit angesprochen. Ist es wirklich immer der Fall, dass ihr an die Daten kommt, oder ist es manchmal auch ein bisschen herausfordernd?

Uli

Wir haben zu Beginn der Lösung den Strom genommen, weil es einfacher zu visualisieren war als bei Gas und Durchflussmessungen. Deswegen haben wir mit Strom begonnen, mit einem normalem Kabel, das zu einem System hinführt, ob das jetzt zu einem PC führt oder etwas ähnlichem. Ich kann das systemunabhängig sofort anbringen. Das ist die Einfachheit und das ist das, mit dem wir auch starten wollen. Eine Lösung muss einfach sein, schnell integrierbar, genau das, was Johannes vorhin auch sagte.

Jetzt hast du gerade schon die Infrastruktur angesprochen. Wie kommen denn diese Daten dann ins nächste Level? Also ihr habt diese Daten aufgenommen. Du hast gerade von dem Summenstromschalter gesprochen. Das heißt, diese Daten sind über den Sensor aufgenommen. Wie kommen die jetzt ins nächste Level und dann am Ende in die Software? Macht ihr das auch über LoRaWAN oder wie geht diese Verarbeitung der Daten an der Stelle?

Uli

Wir übernehmen die Daten aus dem System, das heißt wir lesen vom Sensor direkt auf diesen kleinen Mini-PC, also dieser Smart Meter. Jetzt gibt es mehrere Wege und der Idealfall wäre einfach über eine Kabelverbindung, ganz normales Ethernet sozusagen, die Daten ins Netz zu bekommen. Ich kann auch übers WLAN mit reingehen, das sind die herkömmlichen beiden Wege. In der Industrieumgebung würde sich einfach dieses normale Ethernet empfehlen, weil es kabelgebunden ist. An der Stelle ist eine lokale Datenbank, eine Zeitreihen-Datenbank, vorhanden, wo wir Daten auch zwischenspeichern können. Das heißt, soll es zum Ausfall von so einem System oder Netzwerk kommen, habe ich zumindest immer noch einen Zeitraum X zur Verfügung, wo ich die Daten zwischenspeichern kann. Und ab da greift diese Verbundslösung mit der Thomas-Krenn und der IFOX, dass wir sagen können, dass an dieser Stelle der Johannes übernehmen kann, weil wir an der Stelle wirklich in die Cloud gehen könnten oder auch lokal beim Kunden ins Netz.

Johannes, wie funktioniert das dann mit den Daten, die dann irgendwo gelagert werden müssen, Hat der Kunde dann eigene Systeme dafür, bringt er die mit? Wie funktioniert dieses Daten-Hosting an der Stelle?

Johannes

Das hängt davon ab, wie der Kunde das möchte. Wir bieten zwei Möglichkeiten an. Zum einen stellen wir unsere Lösungen in der Cloud zur Verfügung und kümmern uns um die ganze Speicherung, um das Datenhandling, um die Ablage. Der Kunde kann aber, wenn er möchte, natürlich trotzdem drauf zugreifen. Der andere Fall ist eine On-Premises Installation, bei der wir die Infrastruktur beim Kunden nutzen. Wenn der Kunde einen zentralen Datenbankserver hat, können wir da eine Datenbank anlegen und die Daten da dann speichern. Man kann auch eine separate Datenbank für IFOX aufsetzen. Das liegt dann einfach dran, wie der Kunde das gerne haben möchte.

Es ist ja jetzt so, dass nicht jeder Kunde vielleicht auch eine WLAN-Verbindung hat. Ihr habt ja irgendwo Systeme draußen, die draußen im Feld sind. Wie macht ihr das bei anderen Kunden? Wie macht ihr das?

Uli

Das ist absolut vom Kunden-Case abhängig, weil es auf die vorhandene Netzinfrastruktur ankommt. Die Sicherheit muss sichergestellt werden können. Dafür hat der IT-Leiter die Hauptverantwortung. Deswegen sind das genau die Zielgruppe, mit der wir zu Beginn sprechen müssen und auch die Challenge dazu, weil IT und OT sich unterhalten müssen. Sollte es zu Limitationen kommen, wo wir dann sehen, okay, ich bekomme keine Verbindung, weil WLAN da nicht ausreicht an dieser Stelle. Da kann man auf die bekannte LoRaWAN-Technologie aus unseren anderen Use Cases zurückgreifen. Damit kann ich kleine Datenpakete über Long-Range, also wirklich weitere Distanzen, da sprechen wir jetzt aktuell von knapp 6 bis 10 Kilometern, senden und die wirklich mit Kleinstakku usw. auch puffern. Nimmt man beispielsweise einen Steinbruch, wo ich nicht an jeder Stelle irgendwo einen Füllstand abmessen kann, weil ich nicht überall Strom und Internetverbindung habe, kann ich das halt sehr, sehr einfach mit einer LoRaWAN-Verbindung machen und diese Daten auch wieder auf die Datenbank pushen und von dort auch wieder ins System von IFOX.

Vielen Dank für die Ausführungen, weil ich weiß, dass auch ganz viele Zuhörer, die jetzt nicht klassisch aus dem produzierenden Gewerbe kommen, zwar auch viele, aber einige auch Maschinenbauer oder Komponentenhersteller, deren Hardware mitten im Nirgendwo verbaut ist wahrscheinlich. Ihr habt schon gesagt, es geht um Kilowatt-Peaks, also es geht um eine Analyse, weil am Ende will man ja diese Zeitreihendaten, die aus der Hardware gesendet wird, irgendwo analysieren. Wie geht das? Man will sich Zeit und Geld sparen. Das heißt, man muss diese Analyse machen und mal drauf schauen. Wie geht das? Könnt ihr dazu nochmal ein bisschen was sagen?

Uli

Vereinfacht gesagt, gebe ich in der Zeitreihenbasis an, zu welchem Zeitpunkt x ich welche aktuelle Stromaufnahme oder Kilowattstunden verbrauche. Das kann man sehr einfach tracken und auch in schönen Dashboards visualisieren. Viel wichtiger ist die Betrachtung über einen längeren Zeitraum. Johannes hatte eingangs auch erwähnt, dass es immer wichtig ist zu sehen, welche Auslastung ich habe, woher ich die Auslastungsdaten bekomme. Das heißt, ich brauche ein Zweitsystem, ein ERP oder ähnliches.

Wie viele Mitarbeiter sind heute im Werk, wie viele sind im Homeoffice? Das beeinflusst auch die Stromaufnahme im ganzen Werk. Deswegen ist es wichtig, dass man sich vorab Gedanken macht, was in die komplette Gesamtstruktur, in die Gesamtbetrachtung gehört. Das misst man zwei Wochen. Damit habe ich schon eine aussagekräftige Statistik, um sehen zu können, wo ich jetzt ansetzen kann. Ganz wichtig ist das Thema Analyse und es wirklich runterzubrechen. Das ist kein Bestandteil von der Gesamtlösung, denn die Analyse ist ja immer so weit eigentlich, dass sich da ein Prozess-Spezialist mit hinsetzen müsste. Der Fertigungsbetreiber weiß in seiner Produktion, was wann, wo, wie läuft und hat damit die Kernkompetenz. Das ist ein Thema, wo wir uns eigentlich nicht einmischen wollen, wir sind lediglich dafür da, um die Daten von der Maschine über Retrofit sofort bereitzustellen und mit Johannes gemeinsam zu visualisieren. Was man daraus macht und die Ableitungen für die Verbesserungsmaßnahmen sind immer wieder ein integraler Bestandteil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Da ist der Kunde der Experte von euch und am Ende kann ich sehen, dass da zwei Kompressoren und nicht einer laufen, da ist ein Peak. Ich kann solche Dinge dann analysieren, das hängt natürlich davon ab, was der Kunde dann sehen will. Richtig?

Johannes

Bei IFOX verstehen wir uns ein bisschen als Datenklammern. Wir lösen Datensilos auf, wir verknüpfen Daten miteinander. Genau das Gleiche passiert jetzt hier. Wir haben mehrere Software-Module und ein Modul ist das Thema Energie, Energieanalyse und da passiert das Gleiche. Wir nehmen die Daten, die von den Sensoren kommen, also diese Zeitreihen-Daten mit den Energieverbräuchen und wir verbinden die dann mit anderen Informationen, die wir so schon in unserer Plattform haben. Das können jetzt zum Beispiel die Preisinformationen, also die Kostendaten für den Strom sein, dass wir die Daten miteinander verbinden und dann entsprechend visualisieren. So haben wir auch andere Daten aus anderen Modulen bei uns in der Software. Wenn es jetzt zum Beispiel über das geht, was in der Produktion passiert ist, die wir dann auch wieder mit den Energiewerten verknüpfen können und so weitere Auswertungen machen können, die man mit den Energiedaten an sich nicht machen kann, weil wir eben schon Daten aus verschiedenen, nennen es mal Silos, bei uns in der Plattform haben, die wir dann nutzen können, um mehr Wert zu generieren.

Genau, und dann kommt ja auch der eigentliche IoT Case zum Tragen, wenn ihr diese Verknüpfung machen könnt, dann könnt ihr ja theoretisch auch andere Systeme anschließen, eben war ERP so ein Thema. Uli, du hast ja eingangs gesagt, ihr habt ja auch einen Shop. Wenn ihr in Zukunft verschiedenste Cases umsetzt, könntet ihr ja auch solche Daten mit einem Shop von euch verbinden und auch Daten von Kunden für euch nutzen wiederum, um einen besseren Service anzubieten, oder?

Uli

Es sind mehrere Wege dazu möglich. Wir sind ja nicht Anbieter von reinen Hardware-Lösungen, sondern haben auch ein gewisses Cloud-Angebot mit dabei. Das heißt, letzten Endes geht es beim Kunden nur darum, wo er gerne die Daten hingelegt und aufbewahrt haben will und von wo aus daraus später Schlüsse gezogen werden können. Das ist einfach individuell pro Kunden und das sprechen wir einfach schon vorab im Kundengespräch mit Kunden durch. So ist eigentlich das Vorgehen.

Ihr auch Umweltbehörden und so weiter angesprochen, in der Zukunft wird es ja so sein, dass mehr und mehr Stakeholder Daten haben wollen. Mit der Datenklammer gibt es die Möglichkeit, diese Daten auch zu nutzen und zu verknüpfen mit anderen Gewerken. Und dann kommt natürlich auch so ein gesamter Business Case am Ende zu tragen, wenn ich die Möglichkeit habe, verschiedenste Daten zu integrieren.

Johannes

Genau, das liegt dann immer beim Kunden, für was er seine Daten nutzen möchte und wie er die verknüpft. Aber definitiv ist die Offenheit da, dass der Kunde das dann entsprechend nutzt und für weitere Dinge verwendet.

[29:41] Ergebnisse, Geschäftsmodelle und Best Practices – So wird der Erfolg gemessen

Der Business Case ist ja entscheidend für den Kunden. Das heißt, ihr hattet ganz zu Beginn das Thema Energie als großes Schlagwort auch angesprochen. Was ist denn jetzt hier der Business Case für euren Kunden zusammengefasst? Uli, kannst du da nochmal ein bisschen was zu sagen?

Uli

Wir alle haben ja das Thema, was die Klima- und die CO2-Neutralität betrifft, das ja eigentlich schon durch gesetzlich vorgeschrieben ist. Das heißt, wir wollen natürlich unseren Umweltgedanken dazu verbessern und kontinuierlich besser werden und nicht einfach irgendwelche Energien und wirklich kostbare Ressourcen verschwenden. Das ist schon mal das erste Grundziel. Zusätzlich kann man auch noch sehen, dass sich immer mehr Unternehmen mit dem Thema befassen, der ISO 50001, diese Energiemanagement-Zertifizierung durchzuführen. Das sind die typischen Anwendungsfälle, auf die wir uns fokussieren wollen. Wir wollen das Thema im IoT Case so schaffen, dass es sehr einfach möglich ist. Mit einem Gesamt-Bundle, wo ich nicht von A nach B durchschleusen muss, wollen wir den Gesamtmittelstand angehen.

Das ist ja nicht nur das Thema Strom, wie du vorhin angesprochen hast, sondern auch andere Daten, die dann dazukommen, Gasdaten oder auch andere, die da relevant sind. Und das ist sozusagen das, was ihr dann dort ermöglichen könnt.

Uli

Das ist richtig und heute beginnen wir mit dem Strom, weil es am einfachsten umzusetzen ist. Bei diesem Druckluft-Case, haben wir gleich auch die Erweiterung schon mit vorweggenommen, dass man jetzt sagen kann, wir wollen in Richtung Durchflussmengen gehen, weil genau da weiß man natürlich, wo die Verschwendung auftritt. Wir wollen viel weiter in die Sensorik miteinsteigen und uns da weiter und breiter aufstellen.

Vielleicht abschließend noch, habt ihr Erfahrungen aus den ersten Projekten, die ihr vielleicht auch teilen möchtet? Ich glaube, ganz viele Hörerinnen und Hörer sind auch gerade selber dabei, Projekte umzusetzen. Habt ihr da Erfahrungen, wo ihr sagt, da muss man eigentlich drauf achten oder das sind so Bottlenecks, das kostet richtig Zeit und Geld? Habt ihr da noch ein paar Hinweise?

Uli

Also Johannes und ich waren ja gemeinsam schon unterwegs, auch in Vorträgen auf Gründerzentren. Da haben wir auch mit Kunden direkt das Feedback mal gesucht und man hat dann gesehen, von 40 Teilnehmern hatten nur zwei sich wirklich schon mit dem Thema auseinandergesetzt und sich mit selbst zusammengebastelten Lösungen an diese Werte irgendwo herangetastet haben. Die Challenge ist ganz klar. Irgendwann entstehen weitere Datensilos, was man ursprünglich vermeiden wollte. Man sammelt die Daten, rüstet Sensorik mit nach und weiß nicht mehr, wo die Daten liegen? Wer hat noch die Überhand? Wie kann ich die visualisieren? Mittlerweile ist es bei diesen beiden Unternehmen so gewesen, dass die sich einen Mitarbeiter abstellen mussten. Der betreut das Ganze, dass die Daten auch sicher sind. Irgendwann wächst einem das über den Kopf. Das ist so ein Thema, so ein Grundsatz, eine „lesson learned“. Es ist richtig vorab drüber zu sprechen und diese Diskrepanz zwischen IT und OT gleich von Beginn abzubauen. Denn wenn der eine mit dem anderen nicht spricht, hat man schon eine komplett verkehrte Zielsetzung und das ist schon mal der erste Grundsatz, mit dem es losgehen muss. Wenn ich mich vorher abstimmen, dann weiß ich, wo später die Daten liegen müssen und baue nicht zusätzliche Silos mit auf. Das sind so die beiden „lessons learned“, die ich für meinen Part eigentlich so feststelle.

Johannes, hast du noch Ergänzungen aus euren Projekten?

Johannes

Ja, gerade für dieses Thema mit der Energieanalyse. Ich denke, man darf die technische Komplexität dann nicht unterschätzen, um die Daten wirklich konstant und zuverlässig zu bekommen und auch zu handlen und dann wirklich für den Anwender einfach nutzbar zu machen. Man kann sich immer viel zusammenbasteln, aber es soll für den Anwender auch wirklich einfach nutzbar sein, sonst wird es dann nicht gemacht. Es ist nicht damit getan, mal ein Gerät oder einen Bereich zu messen, es muss eine Lösung sein, die man leicht auf andere Bereiche übertragen kann oder erweitern kann. Das ist ein Thema, was man dann nicht unterschätzen darf.

Dann letzte Frage für heute. Was kommt denn da in Zukunft noch? Also was sind so Themen? Uli, was kommt da noch in dem Bereich eures Lösungsgeschäftes? Johannes, was siehst du noch so für Trends im Software-Umfeld? Auf was dürfen wir in Zukunft aus euren Bereichen noch gespannt sein?

Uli

Wir können definitiv gespannt sein darauf, weil man natürlich immer mehr sieht, dass die Hardware wächst und auch das Thema mit der Lösung bzw. das Softwareangebot wächst. Wir müssen die richtigen Themen komplett und gemeinsam angehen und wirklich mit offenen Plattformen herangehen. Wir werden gemeinsam eine größere Plattform aufbauen, wo man wirklich mit abspringen kann in alle verschiedenen Datentypen, Datensilos und ähnliches. Von der Hardware selbst tut sich auch einiges, ob das GPU-Systeme sind, 4-Core, E-Learning, mit genau diesen gesammelten Daten, wo man dann auch spezielle Hardware benötigt, um das auch verarbeiten zu können. Da geht der Trend aktuell hin.

Johannes

Erstmal zwei Punkte zum Thema Energieanalyse. Das eine ist, dass wir die Bundles mit den Produktionsdaten vorantreiben werden. Wenn wir feststellen, dass es bei Produktionen zu Verschwendungen kommt, dass wir das einfacher und besser auf die Energieanalyse übertragen können. Dann kann man wirklich auszuweisen, wie viel Energie für die Wertschöpfung aufgewendet und wie viel verschwendet wurde. Das andere ist die Analyse und die Ableitung von Maßnahmen, dass wir den Anwender dabei mehr unterstützen und einfach auch Vorschläge machen. Wie kann man dann die Produktion eventuell umstellen mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu minimieren?

Das war doch vielleicht auch ein schönes Schlusswort und auch viel, was da in Zukunft noch kommt. Man merkt, der Markt wächst weiter. Es gibt viele Ansätze, die sich so langsam auch weiterentwickeln und auch entsprechend zukunftsversprechend sind oder auch potenzial beinhalten. Erstmal vielen Dank auch für den Podcast und für eure Einblicke heute. Ich fand es mega spannend. Ich glaube, wir haben viele Praxis Use Cases auch mit dabei gehabt. Vielen Dank für die Vorstellung. Ich glaube, es ist nicht selbstverständlich, dass man so offen darüber spricht und diese Insights teilt. Deswegen vielen Dank an euch, dass ihr heute mit dabei wart. Und genau, erst mal von meiner Seite aus vielen lieben Dank. Dann würde ich das letzte Wort an euch übergeben.

Uli

Herzlichen Dank für die Einladung und bis zum nächsten Mal!

Johannes

Von meiner Seite vielen Dank für die Möglichkeit und hoffentlich bis zum nächsten Mal.

Genau, also vielen Dank, macht’s gut und noch eine schöne Restwoche. Ciao!

Johannes

Ciao.

Uli

Okay, ciao!

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

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Ing. Madeleine Mickeleit

Host & Geschäftsführerin
IoT Use Case Podcast