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Den Materialfluss verfolgen und die OEE um 20 Prozent verbessern 

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IoT Use Case Sick
5 Minuten Lesezeit
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Eine IoT-Lösung für die Intralogistik nutzt Ultrawideband-Funk für die Lokalisierung von Material und Bauteilen. Damit wird transparent, wo sich das gewünschte Material befindet oder welchen Lieferstatus es hat. Effizientere Logistik-Produktionsprozesse sind das Ergebnis. 

Die Herausforderung: Logistikprozesse sind wenig transparent, Systembrüche bringen Waren außer Sicht

Bei dem Sensorspezialisten SICK befinden sich einige Produktionsstätten an anderen Standorten als das Produktionslager. Die Herausforderung: Die Mitarbeiter in der Produktion können nicht immer transparent nachvollziehen, wo sich das gewünschte Material befindet oder welchen Lieferstatus es hat. Diese mangelnde Transparenz im Beschaffungsprozess hat Risiken. Die Produktionsprozesse sind eng getaktet, sodass fehlende Materialien und Bauteile leicht zu einem Produktionsstopp führen können. 

Das Personal in der Produktion und der Intralogistik muss wissen, wo sich Teile aktuell befinden und wann sie am richtigen Ort eintreffen. Dafür musste es bisher vor Ort nachschauen, um die entsprechenden Informationen zu erhalten. Die Transparenz dieser Prozesse war sehr niedrig und die manuelle Arbeit führte zu einem höheren Personalbedarf und höheren Kosten. Transparenz ist also eine entscheidende Voraussetzung, um die Effizienz und Produktivität der Logistik- und Produktionsprozesse zu steigern.  

Hierfür müssen Systembrüche vermieden werden, bei denen Objekte eine feste Montagelinie oder ein stationäres Förderband verlassen. Der Weitertransport geschieht zum Beispiel mit Flurförderzeugen. Dadurch geraten diese Objekte nun „außer Sicht“, denn auf dem Weg durch interne Hallen und Gänge gibt es keine Identifikation und Lokalisierung. Eine transponderbasierte Echtzeit-Lokalisierung behebt diesen Informationsmangel. 

Die Lösung: Lückenloses Tracking & Tracing von Materialien zwischen Lager- und Produktionsorten in Echtzeit

Sick hat dafür die Lösung SmaRTLog entwickelt. Das Lokalisierungssystem eignet sich für industrielle Anwendungen in teil- und nicht automatisierten Bereichen. Die strukturierte Lösung ermöglicht das lückenlose Tracking & Tracing von Materialien zwischen Lager- und Produktionsorten in Echtzeit. 

Einheitliche Positionsbestimmung mit Ultrawideband

Die technologische Basis für die funkbasierte Ortungslösung ist das Sick-System LOCU. Es nutzt die besonders robuste lokale Funktechnologie Ultrawideband (UWB). Sie ist spezialisiert auf Nahbereichskommunikation im Frequenzband von 3,1 GHz bis 10,6 GHz mit sehr hoher Übertragungsrate und einer Reichweite von etwa 20 bis 50 Metern. 

Jedes Asset, das mit einem LOCU-Tag gekennzeichnet ist, kann durch LOCU-Empfangsantennen erkannt, eindeutig identifiziert und mit einer Ortungsgenauigkeit von weniger als einem Meter lokalisiert werden. Dies geschieht in Echtzeit mit bis zu 1.000 Aktualisierungen pro Sekunde. Die Frage nach dem wo und wann etwa von Flurförderzeugen, Transporthilfsmitteln und Waren wird durch LOCU ortsgenau und zeitnah beantwortet. 

Das System ist Technologie unabhängig. Er ermöglicht auf der Hardwareseite den Einsatz von Geräten unterschiedlicher Hersteller. Auf der Softwareseite ist die gemeinsame Anbindung von Technologien wie RFID, 5G oder GPS möglich. Als übergreifender Standard bildet omlox ein Ökosystem aus offener Software und Hardware.

Lokalisierungsdaten zusammenführen und auswerten

Die Daten von LOCU und bei Bedarf weiteren Sensoren, Kameras und Identifikationstechnologien lassen sich in der Visualisierungs- und Analyseplattform Asset Analytics von SICK weiterverarbeiteten. Diese Plattform stellt Positions-, Status- und andere Sensordaten in Echtzeit übersichtlich dar und analysiert sie. 

So ermöglicht Asset Analytics beispielsweise die Darstellung von Bewegungsprofilen, eine Analyse von Transport- und Liegezeiten und die Ableitung von Optimierungspotenzialen im logistischen Prozess. Darüber hinaus kann in diesem Analysewerkzeug eine individuelle Ereignisverwaltung eingerichtet werden. Damit lassen sich beispielsweise Buchungsprozesse in einem Warenwirtschaftssystem automatisieren. 

Anbindung an SAP Logistics Business Network

Die globale Track & Trace-Option für das SAP Logistics Business Network verbindet das Lokalisierungssystem mit einer systemübergreifenden Lösung, bei der eine Gesamtprozessübersicht mit mehreren Prozessmeilensteinen erstellt wird. Ein Dashboard überwacht den Status aller relevanten Kommissionieraufträge, die Signale für den Wareneingang (WE) und Warenausgang (WA) werden automatisch ausgelöst. 

Bei der Fahrt der Wagen durch die definierten Lagerzonen werden Ereignisse vom Tag LOC-System an das SAP Logistics Business Network gesendet, um den Status in Echtzeit zu aktualisieren. Wenn der Wagen am Lagerort auf den LKW geladen wird oder am Produktionsstandort ankommt, löst das System automatisch Aktualisierungen für Warenausgang und Wareneingang aus. 

Das Ergebnis: Eine integrierte Lösung, mit der die Gesamtanlageneffektivität (OEE) um bis zu 20 % steigt

SmaRTLog agiert als digitaler Zwilling, der die Hard- und Software von SICK mit den Daten des SAP-Systems zu einer integrierten, skalierbaren Lösung verbindet. Mit der Lösung konnte SICK die gesamte Durchlaufzeit um 20 Prozent senken. Damit ergab sich eine 66-prozentige Reduzierung der Suchzeiten für fehlende Materialien – von 45 auf 15 Minuten. 

Dies lag unter anderem daran, dass der manuelle Suchaufwand für Mitarbeiter in Logistik und Produktion geringer wurde. Zudem entfallen manuellen Buchungen und Scanvorgänge von Inventar oder Produktionslinien. Die Daten erscheinen auf intuitiven Dashboards, sodass die Mitarbeiter Optimierungspotenziale im Prozess schneller erkennen. 

Durch den schnellen und einfachen Zugang zu Details über die Produktionsprozesse vereinfachen sich auch Audits. Das Unternehmen erreicht einen höheren Qualitätsstandard, da fehlerhafte Materialien leicht gefunden werden und nicht in den nächsten Produktionsschritt gelangen. SICK konnte mit der Lösung erhebliche Prozesskosten einsparen. Die Gesamtanlageneffekt stieg nach Einführung der Lösung um zehn bis 20 Prozent. 

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