Systembrüche verhindern, dass Daten in Echtzeit zwischen SAP ERP (Enterprise Resource Planning) auf der einen Seite und dem Shopfloor auf der anderen Seite ausgetauscht werden können. Die Cloud-Lösung All For One Smart Factory ist eine flexibel erweiterbare Lösung für die bidirektionale Kommunikation zwischen Shopfloor und angrenzenden Prozessen im SAP ERP.
Die Herausforderung: Systembrüche verlangsamen den Datenaustausch zwischen Produktion und ERP
Die Business-Unit Hygiene der Lohmann Tapes Group stellt selbstklebende und mechanische Verschlusssysteme für Hygieneanwendungen her. Das Unternehmen verwendet dafür modernste Produktionstechnologie und setzt auf eine vollautomatisierte Fertigung, bis hin zur Verpackung. Das System wird zudem durch eine kameragestützte Qualitätssicherung ergänzt.
Die Produktionsgeschwindigkeit dieser neuen Anlage ist so hoch, dass sie nicht mehr manuell betrieben werden kann. Sie erfordert stattdessen umfassende Automatisierung und den dazugehörigen schnellen Datenaustausch. Vor der Inbetriebnahme der Anlage entstand die Frage, wie der in SAP ERP abgebildete Prozess für Produktionssteuerung und Warenwirtschaft in Richtung Shopfloor ergänzt werden kann. Ziel war es, die Anlage vollständig und ohne Systembrüche in die Abläufe zu integrieren, aber gleichzeitig auf die Anschaffung einer komplexen und aufwendigen MES-Lösung zu verzichten.
Die Lösung kam in Form der All for One Smart Factory, die diese Anforderungen erfüllte und in der Folge von der All for One eingeführt wurde. Das Unternehmen hat viel Erfahrung in der Entwicklung von SAP-basierten Digitalisierungslösungen im gesamten DACH-Raum. Sie richtet den Fokus auf das zugrundeliegende praktische Problem, seine Lösung und den daraus resultierenden Mehrwert. Die All for One empfahl eine modularisierte und schlanke Lösung, bei der die SAP-Prozesse und -Stammdaten lediglich um eine Erfassung von Betriebs- und Maschinendaten ergänzt werden.
Die Lösung: Datenaustausch in Echtzeit von und zum SAP ERP
Für die Verknüpfung der Echtzeit-Daten aus der Maschine mit dem SAP ERP dient die Cloud-Lösung All for One Smart Factory. Die modulare SaaS-Lösung wird gebrauchsfertig geliefert – Standardeinführungsdauer: 4 Tage – und kann unkompliziert angepasst werden. Es deckt alle wichtigen Einsatzszenarien ab. Dazu gehört zunächst die einfache und SAP-nahe Betriebsdatenerfassung, sie ist aber auch erweiterbar um die Automatisierung aller Abläufe bis hin zur Steuerung von Anlagen und der Analyse sämtlicher erfasster Daten.
Kern der Lösung ist der bidirektionale Datenaustausch zwischen der Produktionsanlage und dem SAP-System. Ausgangspunkt sind dabei alle Auftragsdaten aus dem SAP. Sie werden über die Smart Factory direkt an die Anlage übergeben und können diese entsprechend steuern. Da alle Auftragsfortschritte oder QM-relevante Informationen automatisiert zurückgemeldet werden, ist das SAP-System immer aktuell. Es entfallen die Verzögerungen durch Systembrüche und manuelle Dateneingaben in das ERP.
Die All for One Smart Factory eignet sich nicht nur für die Zusammenarbeit mit vollautomatisierten, modernen Produktionsanlagen. Die Funktionen umfassen auch Apps über Daten wie bspw. eine Rückmeldung über den Arbeitsfortschritt. Dadurch beseitigt die Smart Factory weitere Systembrüche oder die manuelle Dateneingabe. Neben den produktionsbegleitenden Funktionen ermöglicht die Smart Factory auch eine umfassende Analyse aller erfassten Daten – mit dem Ziel, alle Abläufe kontinuierlich zu optimieren.
Das Ergebnis: Bidirektionale Echtzeit-Kommunikation optimiert Produktionsplanung
Die All For One Smart Factory ermöglicht den bidirektionalen Austausch zwischen Fertigung und ERP. Damit entsteht ein hohes Maß an Transparenz und Effektivität insbesondere bei der Aktionsplanung und -steuerung. Es gibt weder Systembrüche noch zeitliche Verzögerungen, sodass alle relevanten Daten erfasst und ausgewertet werden – in Echtzeit.
Damit sind Verbindungsprobleme zwischen SAP und Shopfloor Vergangenheit. Die Smart Factory kommuniziert mit dem SAP über OData-Services und mit den Anlagen mit dem OPC UA Standard. Sie arbeitet also als Datendrehscheibe zwischen SAP, den Maschinen im Shopfloor und den Werkern.
Dieser Informationsaustausch ermöglicht eine deutlich höhere Transparenz der Fertigungsprozesse. Das strategische Pilotprojekt am Lohmann-Standort Altendorf hat die Produktionsgeschwindigkeit im Vergleich zur alten Anlage verdoppelt und eine optimierte Produktionsplanung sowie eine effizientere Maschinenauslastung und Qualitätssicherung realisiert. Diese Ergebnisse werden damit zum „Blueprint“ für den zukünftigen Einsatz der Lösung in drei weiteren Standorten der Unternehmensgruppe.