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Fernüberwachung für Grundwasserabsenk-Aggregate auf Baustellen

IoT Use Case - Turck, Hüdig
4 Minuten Lesezeit
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Auf Baustellen wird regelmäßig Grundwasser abgepumpt. Dafür sind besonders robuste Geräte nötig, da sie in einer feuchten und verschmutzten Umgebung arbeiten. Eine Vernetzung mit dem Industrial IoT (Internet of Things) sorgt dafür, dass Baustellenbetreiber Störungen und Ausfälle frühzeitig erkennen.

Das Problem: Grundwasserabsenkung muss 24×7 fehlerfrei sein

Auf vielen Baustelle gibt es ein Problem, das zuerst gelöst werden muss: Das Grundwasser. Vor allem bei größeren Bauprojekten mit mehreren Untergeschossen stoßen die Bagger oft nach wenigen Metern auf Wasser, das in die Baugrube läuft. Deshalb werden spezielle Pumpen installiert, die im 24×7-Betrieb arbeiten und das Wasser abpumpen.

 

Das hört sich einfach an, doch die Baubetriebe müssen sich auf der Baustelle zusätzlich um zwei Dinge kümmern: Erstens darf niemand ungenehmigt Wasser irgendwo hin pumpen. Die Unternehmen müssen die Wassermengen also erfassen und dokumentieren. Zweitens ist es wichtig, die Pumpen dauerhaft zu überwachen. Werden Störungen und Ausfälle nicht rechtzeitig entdeckt, kann Wasser eintreten und Schaden anrichten.

 

Die Hüdig GmbH & Co. KG aus Celle bei Hannover ist einer der führenden mittelständischen Hersteller von Grundwasserabsenkanlagen. Er wollte seinen Kunden eine möglichst weitgehende Fernüberwachung und Automatisierung der Anlagen anbieten. Dafür müssen die bisher rein elektrischen Geräte vernetzt und digitalisiert werden. Die dafür notwendige Hardware und Software soll zukunftsoffen sein, damit bestehende Mietmodelle möglichst einfach auf moderne Abrechnungsverfahren (Pay Per Use) umzustellen sind.

 

Die Lösung: Eine Industrial-IoT-Erweiterung im robusten Gehäuse

Für die Entwicklung der neuesten Generation der Grundwasserabsenkanlagen von Hüdig hat das Unternehmen den Spezialisten für Automatisierungstechnik und IIoT-Lösungen Hans Turck GmbH & Co. KG als Partner gewonnen. Das Unternehmen hat große Erfahrungen bei der Vernetzung von Maschinen und Anlagen aus allen Industriebranchen. Es versteht sich als Lösungsanbieter, der auf der Basis von modularer Hardware und Software beliebige Maschinen an das Industrial IoT anschließt.

Für die Anlagen von Hüdig hat Turck eine effektive Lösung entwickelt: An jeder Maschine und Anlage wird ein Schaltschrank angebracht. Es entspricht der Schutzklasse IP54 (staubdicht, Spritzwasser geschützt) und ist somit für den Betrieb auf Baustellen zertifiziert. Die in dem Gehäuse eingebaute Elektronik überwacht die Abläufe der Maschine und kann beispielsweise Störungen feststellen. Auf einem Touch-Display lesen die Nutzer die Daten ab und bedienen die Maschine. Zusätzlich gibt es eine SIM-Karte und ein Mobilfunkmodul, um die Daten in die Cloud weiterzuleiten.

Die Lösung hat in erster Linie die Aufgabe, Betriebsdaten zu ermitteln und dem Betreiber der Baustelle alle notwendigen Informationen zu geben. Dafür gibt es eine Benutzeroberfläche, die über das Internet verfügbar ist. Sie hat dieselben Möglichkeiten wie das Touch-Display auf der Anlage. Die Nutzer können sich auf einen Blick überzeugen, ob alle installierten Systeme funktionieren und welche Wassermengen abgepumpt werden. 

 

Das Ergebnis: Klarheit über Anlagenstatus und Wassermenge

Durch die Anbindung an das Industrial IoT erhalten die Baustellenbetreiber jederzeit genaue Informationen über den Status der Grundwasserabsenkung. Durch Alarmierung und Weiterleitung per E-Mail oder SMS können Bauleiter, Poliere oder anderes Personal jederzeit eingreifen und die Stromversorgung wiederherstellen. Auch die Dokumentation der Wassermengen ist nun einfacher möglich, externe Messgeräte sind nicht länger notwendig.

 

Für Hüdig bedeutet diese Lösung den Einstieg in neuartige Geschäftsmodelle, die letztlich auch den Baustellenbetreibern zugutekommen. So ist es möglich, durch Langzeitmessung aller Betriebsdaten einen Einblick in den Wartungsstatus der jeweiligen Anlage zu bekommen. Lernfähige Algorithmen werten die Daten aus und können frühzeitig auf Probleme aufmerksam machen, bevor es zu einer Störung oder einem Ausfall kommt. Diese Möglichkeit wird auch im Maschinenbau genutzt und heißt dort Predictive Maintenance (Vorausschauende Instandhaltung).

 

Darüber hinaus ermöglicht die präzise Erfassung der Betriebsdaten auch neuartige Pay-per-Use-Geschäftsmodelle. Bei ihnen wird nicht pauschal oder nach Mietzeit abgerechnet, sondern nach Nutzung. Im Falle der Wasserpumpen könnte beispielsweise die tatsächliche Maschinenlaufzeit als Abrechnungsfaktor genutzt werden. Damit können die Kunden von Hüdig passgenaue Angebote machen, die auf die jeweiligen Baustellen und Anwendungsbereiche zugeschnitten sind. 

 

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