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Low-Code-Plattformen erleichtern das Shopfloor-Management

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IoT Use Case Simplifier Hako
4 Minuten Lesezeit
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Wenn Industrieunternehmen ihre Produktionsprozesse digitalisieren, liegt ein Fokus auf dem Shopfloor, dem Herzstück der Produktion. Die Hako GmbH, ein Hersteller von Kommunal- und Reinigungstechnik (z. B. Stadt- und Straßenreinigung), nutzt die Low-Code-Plattform Simplifier, um seine komplexen Fertigungsprozesse mit oft individuell angepassten Maschinen zu optimieren.

Die Herausforderung: Komplexe Prozesse auf dem Shopfloor digital optimieren

Die Produktion von gewerblichen Maschinen für die Innen- und Außenreinigung ist ein wichtiges Geschäftsfeld für die Hako GmbH aus Bad Oldesloe. Der Hersteller von Kommunal- und Reinigungstechnik besitzt vier Werke. Sie fertigen zahlreiche Standardprodukte, aber auch individuell für einzelne Kunden konfigurierte Geräte. Ein Beispiel ist das Werk in Bad Oldesloe. Hier werden jährlich etwa 20.000 Maschinen in zwei Vormontagelinien und zwölf Endmontagelinien hergestellt. Die Produktionsprozesse erfordern eine intensive Kommunikation und kontinuierliche Datenerfassung.

Ein Großteil der Serienfertigung wird in Losgröße 1 gefertigt. Die Montagedokumentation, Verwaltung von Prüfunterlagen und technischen Änderungen erfordern einen hohen manuellen Aufwand sowie Pflege von Excel-Tabellen. Das Unternehmen wollte diese Prozesse beschleunigen und vereinfachen – mit einem digitalen Shopfloor-Management. Hako hat dafür vier Anforderungen definiert:

  1. Bereits vorhandene, gut funktionierende Prozesse werden durchgängig digitalisiert.
  2. Die individuellen Anforderungen werden digital bearbeitet.
  3. Die Erweiterung der Lösung um neue Inhalte und Prozesse muss einfach möglich sein.
  4. Alle Bereiche des Shopfloor Management haben eine einheitliche Oberfläche.

 

Um möglichst flexibel zu bleiben, entschied sich Hako gegen den Einsatz einer fertigen Softwarelösung, und für die Nutzung der Low-Code-Plattform Simplifier.

Die Lösung: Eine Low-Code-Plattform beschleunigt die Entwicklung von Anwendungen

Der Low-Code-Ansatz nutzt für die Entwicklung von Anwendungen grafische Benutzeroberflächen, die auch von Nicht-Programmierern gut bedient werden können. Auf einer solchen Plattform setzen sie Anwendungen aus grundlegenden Bausteinen per Mausklick zusammen. Auch die grundlegende Programmlogik lässt sich auf ähnlich einfache Weise verwirklichen.

Simplifier vereinfacht die Softwareentwicklung so weit, dass Entwickler schneller ans Ziel kommen und auch Nicht-Programmierer daran mitarbeiten können. Dies wird meist als „Citizen Development“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass Anwender in den Fachbereichen eines Unternehmens einfache Apps für ihre Zwecke in Eigenregie gestalten – sich also selbst digitalisieren. Sollten weitere, komplexe Funktionen notwendig sein, können Softwareentwickler sie via Code hinzufügen.

Die Plattform bietet umfangreiche Funktionen für die Datenintegration. Dadurch ist der Datenaustausch mit dem IoT, dem Shopfloor oder SAP ERP einfach. Zudem unterstützt sie Industrieprotokolle wie OPC UA oder MQTT. Die damit erzeugten Anwendungen laufen auf allen Geräten und unterstützen moderne Standards für Barrierefreiheit.

Pilotprojekt mit vier Arbeitsbereichen

Hako hat in seinem Werk in Bad Oldesloe zunächst ein Pilotprojekt gestartet. Ein wichtiger Arbeitsschritt bei der Einführung des digitalen Shopfloor-Managements ist die Digitalisierung der Montagedokumentation für die Mitarbeiter auf dem Shopfloor und die Störungsdokumentation für den Support. Hier gibt es zahlreiche Unterlagen wie Arbeitspläne, Zeichnungen, Stücklisten und Notizen des Supports, die von der Papierform gelöst und „auf den Bildschirm“ gebracht werden.

Hinzu kam die Einbindung von SAP-Transaktionen, um die Produktionssteuerung mit SAP ERP und das Shopfloor Management zu verknüpfen. Auch das wichtigste Arbeitsmittel im Shopfloor-Management wurde digitalisiert: Ein großes digitales Teamboard in Form eines Touchdisplays für jedes Montageband. Es zeigt unterschiedliche Team-KPIs in einem Dashboard, welche auch auf einer aggregierten Ebene für das gesamte Werk dargestellt werden.

Das Ergebnis: Digitales Shopfloor-Management in allen vier Werken

Das Pilotprojekt hat deutlich gezeigt, dass mit der Low-Code-Plattform Workflow-Apps erzeugt werden können, die Mitarbeiter entlasten. Durch den Einsatz der Plattform können sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und werden nicht mit Nebenaufgaben belastet. Gleichzeitig hat das Management einen weit besseren Überblick über die gesamte Produktionskette, da sämtliche erfassten Daten schnell im ERP-System erscheinen.

Hako hat die Plattform in den drei anderen Werken ausgerollt, sodass auch dort der manuelle Aufwand gesunken und die Effizienz durch das digitale Shopfloor-Management gestiegen ist. Insgesamt ist klar geworden, dass Low Code die Digitalisierung deutlich voranbringt. Die Entwicklung der Workflows benötigte nur wenig Zeit und geringe Entwickler-Kapazitäten. Die Mitarbeiter sind nach einer Schulung in der Lage, die Dashboards und die Workflows selbsttätig weiterzuentwickeln.

In Anwendung

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