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Merck Group startet ins New Work – im Smart Building

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IoT Use Case - CREM SOLUTIONS + Merck KGaA
6 Minuten Lesezeit
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Die Merck Group ist vor allem als eines der führenden Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie bekannt. Ansässig in Darmstadt beschäftigt die Merck KGaA rund 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und setzt sich täglich mit Themen wie Healthcare, Life Sciences und Elektronik auseinander. Die Merck Real Estate GmbH als Tochtergesellschaft ist für das Mieten und Vermieten sowie den Betrieb eines großen Gebäudeportfolios im Raum Darmstadt verantwortlich. Hauptaufgabe ist es, Kunden zur richtigen Zeit die benötigte Bürofläche zur Verfügung zu stellen.

Als Betreiber und Vermieter von Büroflächen bietet die Merck Real Estate zusätzliche Services rund um das Thema Smart Building an. Dazu gehört es, die IT-Infrastruktur nicht nur für die Buchungssoftware der Bürofläche zu nutzen, sondern die Gebäude auch smarter zu machen.

„Wie lassen sich Energie und Fläche einsparen, ohne den Komfort und die Produktivität der Beschäftigten in den Gebäuden negativ zu beeinflussen?“, fasst Daniel Mihaljevic, IT-Manager der Merck Real Estate, die Fragestellung zusammen. Schließlich sorgen veränderte Arbeitsmodelle – verstärkt durch den Digitalisierungsschub der Corona-Pandemie – für eine Zunahme an Desk Sharing und Homeoffice. Mithilfe von IoT-Lösungen sollen faktenbasierte Entscheidungen getroffen werden, um Energie und CO2 einzusparen und die Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Herausforderung: Große Datenmengen sinnvoll verknüpfen

Merck ist ein Unternehmen mit starkem Wachstum, das regelmäßige Umstrukturierungen mit sich bringt: Über 6.000 Umzüge muss die Merck-Tochter pro Jahr bewerkstelligen. Um dabei im Wettbewerb bestehen zu können, gilt es, ständig Prozesse zu optimieren und dabei das Kerngeschäft optimal zu unterstützen, ohne es negativ zu beeinträchtigen.

Beim Betrieb von smarten Bürogebäuden werden eine große Menge Daten gesammelt – angefangen von der aktuellen Flächenbelegung, über den Zustand der Beleuchtung (an oder aus?) bis hin zu Klimadaten wie die Temperatur oder der CO2-Gehalt der Raumluft. „Unser Ziel war es, die Vielzahl dieser Daten zu sammeln, auszuwerten und damit eine Gebäudeautomation zu implementieren, um unsere Gebäude in Smart Buildings zu verwandeln“, erzählt Mihaljevic.

Zu den wichtigsten technischen Anforderungen der gesuchten Lösung zählte daher die Datenhoheit, die benötigt wird, um mithilfe der Sensordaten in unterschiedlichen Gebäudetypen  und Gewerken Mehrwerte schaffen zu können. Für eine detaillierte Auswertung der Daten waren zudem entsprechende Reporting-Möglichkeiten obligatorisch. Und schließlich sollte die Lösung von einem einzigen Anbieter stammen, der Software und Hardware gleichzeitig anbieten kann und das nötige Know-how mitbringt.

Die Lösung: IoT-basierte Smart-Building-Plattform von CREM SOLUTIONS

Als Smart-Building-Plattform setzt die Merck Real Estate auf Workplace der Nemetschek-Tochter CREM SOLUTIONS. Das System dient der Koordination und Organisation von Workspace mit leistungsfähigen Tools für Raumbuchungen, Arbeitsplatzreservierungen, Flächenmanagement und der Analyse von Nutzerdaten für die Flächenoptimierung. Zu den Kunden von CREM SOLUTIONS gehören Unternehmen, die Activity Based Working und hybride New-Work-Modelle umsetzen sowie Gebäude effizient und nachhaltig gestalten wollen. Für den Vertrieb und die Implementierung der Software-Lösungen in der DACH-Region ist die Abteilung Smart Building Solutions zuständig.

Senior Consultant der Abteilung Artur Wiederkehr: „Wir wollen die Merck Real Estate langfristig dabei unterstützen, ihre Büroflächen so effizient wie möglich zu nutzen. Dazu zählt es z. B., den verringerten Flächenbedarf nach der Corona-Pandemie identifizieren und somit Gebäude oder Teile von ihnen aus energetischen Gründen herunterfahren zu können – oder vielleicht anderweitig zu vermieten.“

Durch regelmäßige wöchentliche Treffen zwischen den Projektteams beider Unternehmen konnten neue Anforderungen schnell gemeinsam umgesetzt und kurze Reaktionszeiten in vielen Projektsituationen erreicht werden. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit wurde das System aus Workplace und den integrierten IoT-Lösungen so gestaltet, dass es den Bedarf der Merck Group an einer Smart-Building-Lösung vollständig abdeckt – von der Überwachung von Flächen bis hin zur unkomplizierten Ressourcenbuchung für Mitarbeitende und Management.

Aufgrund der engen Vorgabe der Merk Group hinsichtlich Datensicherheit und Datenhoheit erfolge bereits in der Vertriebsphase und der Planungsphase ein regelmäßiger Austausch mit dem Projektteam von CREM SOLUTIONS um Artur Wiederkehr. „Die Zusammenarbeit lief Hand in Hand, die Implementierung war ein Wechselspiel. Jeder bei CREM SOLUTIONS und Merck wusste, was zu tun war“, lobt Mihaljevic. Dabei habe sich besonders bewährt, frühzeitig Standards und Regulatorien zu definieren: „Damit alle die gleiche Sprache sprechen.“ Regelmäßige Updates und eine gründliche Protokollierung seien essenziell, um alle Projektbeteiligten auf demselben Stand zu halten.

Zur Integration der Daten sagt Wiederkehr: „Wir unterschieden zwischen primärer und sekundärer Kommunikation. Die primäre findet zwischen Sensor und Gateway statt. Dazu kommt entweder kabelgebundene oder kabellose Technik wie LoRaWAN zum Einsatz. Anschließend folgt die sekundäre Kommunikation zwischen Gateway und Cloud (Wide Area Network, kurz WAN), wo die Daten zunächst temporär in einer IoT-Cloud wie beispielsweise TTI oder Loriot gespeichert werden. Langfristig werden die Daten dann in unserer eigenen Cloud gespeichert.“ Die Cloud-Lösung von CREM SOLUTIONS setzt auf die Google Cloud Plattform auf und wird DSGVO-konform innerhalb der EU gehostet.

Zur Auswertung der einzelnen Use Cases wird die Analyse in unterschiedliche Datenarten – Raumbelegung (Space Monitor) und Klima (Comfort Monitor) – aufgeteilt. Diese werden entsprechend der Nutzer in drei unterschiedliche Komplexitätslevel aufbereitet:

1. Ein Overview für das Management
2. Ein umfangreicheres Dashboard für den Facility Manager und
3. Umfangreiche statistische Tools für das Data Science Team

Die Dashboards sind zunächst vom Hersteller vorgegeben, lassen sich aber für den jeweiligen Use Case spezifisch anpassen. „Je nach Use Case bzw. Bedarf können wir dies als Basis verwenden und unserer eigenes Reporting daraus ziehen“, sagt Mihaljevic.

Das Ergebnis: Eine effiziente Gebäudeautomation, die Energie und Mietkosten spart

Mithilfe der Tools von CREM SOLUTIONS kann das Team von Merck Real Estate besser als zuvor faktenbasierte Entscheidungen treffen und Prozesse optimieren. Auf diese Weise ließ sich die Effizienz steigern, indem man beispielsweise Energiekosten und Mietkosten einsparen konnte.

Im nächsten Schritt geht es nun darum, strategische Entscheidungen zu treffen, um die Herausforderungen zu meistern, die ein starkes Unternehmenswachstum mit sich bringt.

„Für uns geht es nicht nur um die Kosten eines Arbeitsplatzes. Vielmehr dient es als Business Case, um zu zeigen, dass durch die Umstrukturierung von Teams oder die Verdichtung von Gebäuden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden können, ohne dass der Nutzer einen negativen Einfluss spürt“, erklärt Mihaljevic.

So könne man schnell herausfinden, wie viele zusätzliche Arbeitsplätze in einem Shared-Modell geschaffen werden können und diese gegenrechnen. „Zum Beispiel können wir ein externes Gebäude mieten und schnell einen Use Case erstellen, bei dem wir mit internen Kennzahlen gegenrechnen können, wie lohnend das ist“, so der IT-Manager weiter. Da man über einen großen eigenen Gebäudebestand verfüge und den gesamten Lebenszyklus abdecke, gäbe es viele Möglichkeiten, Effizienzen zu steigern.

In Anwendung

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