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Smarte Services für Verpackungsmaschinen

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IoT Use Case Microsoft, MULTIVAC
4 Minuten Lesezeit
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Verpackung ist nicht gleich Verpackung – insbesondere in der Lebensmittelindustrie. Hier müssen Parameter wie Temperatur, Folienspannung oder Siegeldruck exakt stimmen, um die Qualität der Ware nicht zu gefährden. Die Prozesse dahinter sind in der Regel hochkomplex. Verpackungsspezialist MULTIVAC digitalisiert und vernetzt seine Maschinen und wird so den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht. Für den Kunden bedeutet das: einfachere Bedienung und effizientere Produktionsprozesse dank Smart Services.

Die Herausforderung: Hochkomplexes Bedienen von Verpackungsmaschinen bei steigender Produktvielfalt

Die Produktlandschaft des Lebensmittelmarktes ist geprägt von ständig neuen Waren. Im Umkehrschluss erfordert dies eine immense Vielzahl unterschiedlicher Verpackungen. Hersteller von Verarbeitungs- und Verpackungslösungen stellt dieser Umstand vor die Herausforderung, Maschinen herzustellen, die ihren Kunden individuelle Verpackungsmöglichkeiten bieten – und das möglichst benutzerfreundlich und mit geringem Materialaufwand in Hinblick auf Umwelt und Kosten.

Oberste Maxime beim Verpacken von Lebensmitteln: der Schutz des Produktes und seiner Haltbarkeit. Dafür müssen Maschinenbediener zunächst das zum Produkt passende Material wählen, die optimale Temperatur für die Folie bestimmen und all das in der nötigen Geschwindigkeit. Das Wissen liegt heute demnach beim Bedienpersonal, aus Erfahrungswerten kennen sie einzelne technischen Parameter. Diese manuelle Arbeit setzt hohes Know-how beim Mitarbeiter voraus und kostet Zeit und Geld. Zwar bieten Verpackungsmaschinen bereits einige Funktionen, die beim Folienwechsel assistieren, viele Schritte bleiben dem Bediener jedoch selbst überlassen, wie beispielsweise das Konfigurieren der Maschine bei neuen Produkten oder Packstoffen. Die bisherige Verpackungsassistenten ermöglichen zudem keine Fernwartung und laufen auf lokal installierten Industrie-PCs. Das führt bis dato zu einer hohen Fehleranfälligkeit, Stillständen und weiteren Kosten. Auch die Fehlerhistorie und die Nutzung der Maschinen wurde bislang nur eingeschränkt aufgezeichnet.

MULTIVAC hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, genau diese Probleme zu adressieren, um seine neueste Maschinengeneration intelligenter und bedienerfreundlich zu gestalten. Die Idee: Digitalisierung clever nutzen und den Kunden Smart Services bieten. An dieser Stelle kommen IT-Partner diva-e und Microsoft Azure ins Spiel.

„Unser Ziel ist es, die maximale Verfügbarkeit der Produktion beim Kunden darzustellen, Engpässe zu erkennen und produktionsrelevante Kennzahlen im Blick zu behalten.”

Die Lösung: Microsoft Azure IoT Hub als skalierbare Datenzentrale

Um das Projekt vollumfassend anzugehen, suchte sich MULTIVAC zunächst einen Digitalisierungspartner. Die Wahl fiel auf diva-e, einen Digitalisierungsexperten, der mit Erfahrungswerten aus vergangenen Maschinenbau-Projekten punkten konnte. Er unterstützte von der Erstberatung bis hin zur finalen Implementierung der Cloud-Technologie. Cloud-Partner des Vertrauens wurde Microsoft Azure. Der Azure IoT Hub ermöglicht eine zuverlässige und geschützte Kommunikation zwischen der IoT-Anwendung – dem Internet der Dinge – und den von ihr verwalteten Geräten. Indem ein Lösungs-Back-End bereitgestellt wird, das in der Cloud gehostet wird, kann praktisch jedes Gerät miteinander verbunden werden.

 

Das Lösungsprojekt des Use Cases: der MULTIVAC Pack Pilot, ein digitaler Assistent, der den Anwender bei der gesamten Maschinenkonfiguration begleitet. Einfache Befehle wie „Produkt A mit Oberfolie B und Unterfolie C unter Schutzatmosphäre verpacken“ ersetzen das manuelle Eingeben technischer Parameter. Das Regelwerk befindet sich im Hintergrund auf der Microsoft Azure Cloud und liefert alle fertigen Maschineneinstellungen sowie die automatisierte Konfiguration. Die in der Cloud hinterlegten Daten zur Maschinenverfügbarkeit und -performance liefern Aufschluss über die Qualität der Maschineneinstellungen, Infos zur Fehlerhistorie und Maschinennutzung. Die Web-Applikation Pack Pilot, die vom Hersteller aus der Ferne geupdatet werden kann, läuft zudem auf der Bedienerschnittstelle der Maschinen und vermittelt dem Anwender das Gefühl, direkt auf der Maschine selbst zu arbeiten.

 

Mit dem Ziel, höchstmögliche Transparenz für seine Kunden zu liefern, hat MULTIVAC darüber hinaus ein eigenes Kundenportal entwickelt – myMULTIVAC. Mit dessen Hilfe soll die maximale Verfügbarkeit der Produktion beim Kunden dargestellt, Engpässe erkannt und produktionsrelevante Kennzahlen immer im Blick behalten werden.

Das Ergebnis: Ein neues Geschäftsmodell für MULTIVAC, einfachere und stabilere Prozesse für den Kunden

Die Lösung bietet Maschinenbauer MULTIVAC neue Möglichkeiten, steigende Kundenerwartungen und -anforderungen zu erfüllen. Der Kundenkontakt beschränkt sich nicht mehr nur auf den Zeitpunkt des Verkaufs und des Auftretens von Störungsfällen, sondern es besteht ein ständiger Dialog und Wissensaustausch zwischen Anwender der Verpackungslösung und Hersteller. Das Ergebnis sind gemeinsame Learnings und massiv verkürzte Reaktionszeiten im Service, da ein Fernzugriff auf die Daten in der Microsoft Cloud möglich ist.

 

Das Ergebnis auf Kundenseite: Umrüstzeiten werden verkürzt, Fehlerquellen ausgeschlossen und Packprozesse optimiert. Bei Störungen stellte sich mitunter heraus, dass das Problem nicht von der Maschine induziert ist, sondern Prozessmängel, wie eine fehlerhafte Schichtverteilung, ursächlich sind. Der Maschinenbetrieb konnte auf diese Weise vollumfänglich verbessert werden. Auch die Inbetriebnahme der Maschinen ist deutlich einfacher und schneller geworden. Dank der Azure Cloud ist MULTIVAC auch für eine künftige Auswertung der Maschinensensordaten mittels Machine Learning gewappnet.

 

In Anwendung

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