Ein erhöhter Energieverbrauch in Gebäuden spielt wirtschaftlich und ökologisch eine große Rolle, denn Heizungen und Klimaanlagen verursachen häufig ganzjährig CO2-Emissionen, die Umwelt- und Betriebsbilanzen schwer belasten. Nach neuesten EU-Berichten bildet der Gebäudesektor mit 40% des gesamten Energieverbrauchs den größten Konsumenten innerhalb der Europäischen Union.
Eine unerwartete, weil oft unerkannte Schwachstelle sind dabei Aufzugsschächte. Dort kommt es aufgrund von Öffnungen nach außen zum sogenannten Kamineffekt: Wärme steigt nach oben und saugt dabei – häufig klimatisierte – Umgebungsluft aus den Stockwerken in den Schacht und entweicht nach außen.
Die Herausforderung: Klassische Messtechnik in die Cloud - Rethink your Business!
Diese Öffnungen dürfen aber nicht abgedichtet werden, denn sie sind aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich: Im Brandfall dienen sie der Rauchableitung, und bei einer Betriebsstörung muss die Versorgung der Kabine mit Frischluft sichergestellt sein.
Anders ausgedrückt: Aus dem Aufzugsschacht entweicht unkontrolliert Energie – aber wieviel, und was kostet das genau? Und wie kann man Klimawandel, gesetzliche Rahmenbedingungen und bauliche Gegebenheiten gleichermaßen unter einen Hut bringen, für maximale Sicherheit sorgen und die Betriebskosten im Gebäude senken? Keine leichten Herausforderungen! Und daher ein Thema für die D+H-Gruppe, einen führenden Lösungsanbieter für Rauchabzug und natürliche Lüftung. 1968 in Hamburg gegründet, beschäftigt sie deutschlandweit über 250 und weltweit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In der Vergangenheit prüfte D+H die Bedingungen im Aufzugsschacht mit klassischen Methoden: Ein Firmentechniker installierte eine mit Messtechnik ausgestattete Box im Schacht. Über einen wochen- oder monatelangen Zeitraum ermittelte das Gerät die gewünschten Daten und sandte sie abschließend per SMS an D+H. Dort erfolgte die Auswertung der Informationen in einem Tool mit nur rudimentärer Benutzeroberfläche. Das war umständlich, zur Vorführung bei Kunden kaum geeignet und aufgrund der notwendigen Reisetätigkeit ein erheblicher Kostenfaktor, denn D+H bietet seine Services international an.
Gesucht war also eine Lösung, die nicht nur effektiv, sondern auch effizient und zukunftssicher ist. Eine absolut sichere IoT-Umgebung war dabei eine Grundvoraussetzung.
Die Lösung: Eine smarte, nutzerfreundliche IoT-Box identifiziert Energieverluste
Die Deutsche Telekom IoT GmbH bietet Geschäftskunden sowohl standardisierte Produkte als auch kundenindividuelle Lösungen im Bereich des Internet of Things an. Dass die Telekom darüber hinaus alles aus einer Hand liefern kann, von der Konnektivität über die Integration der Cloud of Things bis hin zum Gateway und zu Sicherheitsvorkehrungen, war für die Lüftungsexperten von D+H ebenfalls ein entscheidender Grund für die Zusammenarbeit.
Gemeinsam entwickelten Telekom und D+H das neue BlueKit Lift Vision, eine IoT-gestützte Box, die grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip wie das alte System funktioniert: Eine mit Messtechnik ausgestattete Box misst die klimatischen Bedingungen im Aufzugsschacht. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Box mit IoT-Technik ausgestattet ist. Sie enthält eine SIM-Karte mit einem LTE-Modem und verbindet sich flexibel über 2G, 4G oder 5G mit der Cloud-of-Things-Plattform der Telekom, je nachdem, welche Funktechnologie am Kundenstandort verfügbar ist. In der Cloud of Things berechnet eine Software fortlaufend die Energieverluste des Aufzugsschachts sowie den CO₂-Ausstoß. Die Daten werden in Echtzeit auf ein damit vernetztes Portal übertragen, über einen passwortgeschützten Zugang kann man dann per PC oder Tablet auf ein übersichtliches Dashboard zugreifen, das die Telekom speziell für D+H erstellt hat. Damit können sowohl der Anbieter selbst als auch seine Kunden Informationen zu Innen- und Außentemperatur sowie zur Luftströmung in Echtzeit einsehen. Am Ende lässt sich damit automatisch eine Energieverlustrechnung erstellen. Um reelle Ergebnisse auf der Basis der individuellen Energiepreise zu erhalten, wird dabei der bestehende kW/h-Preis beim Kunden in die Kalkulation aufgenommen.
Das Ergebnis: Cloud-of-Things-Plattform hilft tausende Euro einzusparen
Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Prozessoptimierung – dank des Internet of Things (IoT) und Telekoms Cloud-of-Things-Plattform gehen diese Vorteile bei D+H und seinen Kunden Hand in Hand.
Im Gegensatz zum alten System ist die neue Lösung wesentlich einfacher zu verwenden. D+H kann die BlueKit Lift Vision-Box unkompliziert per Post zu seinen Kunden schicken. Dort kann ein Techniker sie direkt im Aufzugsschacht platzieren. Stellt sich nach Ende des Messzeitraums heraus, dass der Schacht in der Tat für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich ist, kann D+H direkt den Einbau eines intelligenten Lüftungssystems anbieten und vornehmen. Aktuell sind bereits die ersten Geräte in ganz Europa im Einsatz. Dank intelligenter IoT-Technologie helfen sie dabei, CO2-Emissionen, Energie- und Stromkosten zu senken – damit weder Geldbeutel noch Umwelt stärker als nötig belastet werden. Gleichzeitig lassen sich damit viele tausend Euro jährlich an Heizkosten sparen.