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40% Prozessbeschleunigung im Warenlager mit IoT

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IoT Use Case INTRANAV
6 Minuten Lesezeit
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Die Ansprüche an die weltweite Logistik und deren Zuverlässigkeit steigen rasant. Die Vermeidung von Fehlern, das Erkennen von Sparpotential und der Bedarf an Prognosen zur besseren Planung erfordern oftmals neue Wege – Echtzeit-Ortungstechnologien in Verbindung mit IIoT-Lösungen tragen einen bedeutenden Beitrag zur Digitalisierung und Prozessoptimierung bei. 

Ein konkretes Beispiel ist der Einsatz der INTRANAV Multi-Technologieplattform bei einem Logistikunternehmen in Hessen: mit 15.000 Händlern weltweit, 15 Textil- und Accessoire-Marken und einer Versandbereitschaft binnen 24 Stunden ist TB International (TBInt.) ein weltweit anerkannter Händler für renommierte Modelabels, der für deren Online-Händler und Marken die internationale Logistik übernimmt. Automatisierung und Digitalisierung sind für TBInt. ein wichtiger Pfeiler der Unternehmensstrategie und werden mit hohen jährlichen Investitionen massiv vorangetrieben.  

Die Herausforderung: Hohe Anzahl an Identifizierungs- und Quittierungsschritten entlang der Prozesskette sowie Suchzeiten und fehlerhafte Einlagerungsprozesse ​

Um in einer Lagerhalle mit 25.000 Quadratmetern Logistikfläche und knapp 35.000 Palettenstellplätzen, in der täglich bis zu zwanzig 40-Fuß-Container angeliefert werden, die klassischen Prozesse Inbound, Storage, und Outbound den stetig steigenden Anforderungen anzupassen, genügt es nicht, nur Fehlbuchungen, Packfehler, und Leerfahrten zu vermeiden. Auch Mitarbeiterschwankungen, Prozessänderungen oder Pandemien sind Störgrößen, die ausgeglichen werden müssen.  

Deshalb hat TBInt. 2020 begonnen, gemeinsam mit dem Team von INTRANAV, einem Unternehmen von Inpixon, die Geschäftsprozesse in der Ganzkartonabwicklung genau zu analysieren, um eine Effizienzsteigerung zu generieren. INTRANAV ist Experte auf dem Gebiet industrieller Echtzeit-Ortung mit dem Einsatz verschiedenster Funk- und Sensortechnologien sowie der ortungsbasierten Prozessautomatisierung. 

Die Lösung: Implementierung der INTRANAV Smart Warehouse Lösung, basierend auf der Funktechnologie-Kombination RFID und UWB ​

Gemeinsam mit INTRANAV hat TBInt. innerhalb kürzester Zeit auf einem weißem Blatt Papier und mit agilem Ansatz ein Zielbild für eine automatische Auftragspoolabwicklung entworfen und nach wenigen Monaten die ersten Tests auf der Fläche absolviert. 

Dabei werden die vom Lieferanten mit RFID-Labels ausgestatteten Pakete beim Eintreffen im Logistikzentrum von RFID-Lesegeräten automatisch identifiziert und in Echtzeit im INTRANAV sowie im ERP-System „SAP Business One“ erfasst. Betrieben wird SAP hier in der Google Cloud, was die Implementierung der INTRANAV IIoT-Plattform denkbar einfach gestaltet. Der Wareneingangsprozess wird durch die automatisierte Erfassung deutlich verschlankt, manuelles Abgleichen der Ware sowie das Scannen einzelner Kartons entfällt. 

Die anschließende sortenreine Bestückung der Kartons auf den Paletten geschieht im Austausch zwischen SAP (bzw. einer digitalen Lieferliste) und INTRANAV, sodass sichergestellt wird, dass die reale und die vorgegebene Menge übereinstimmen. Dabei zeigt ein Monitor mit der Smart Warehouse Plattform den aktuellen Paletten-Beladungsfortschritt an und gibt den Mitarbeitern Instruktionen auf welche Palette die jeweiligen Kartons beladen werden müssen. Dadurch wird ein digitales Paletten-Bündel erzeugt und automatisch im INTRANAV Smart Warehouse ein Transportauftrag erstellt. Dieses wird vom nächstverfügbaren Gabelstapler abgeholt.  

Ein mit RFID- und UWB-Funktechnologie ausgestatteter Gabelstapler erkennt mit INTRANAV Smart Warehouse, welche Palette und deren Inhalt er aufnimmt sowie an welcher freien Position des (ebenfalls mit RFID-Labels ausgestatten) Hochregallagers diese abgelegt werden soll. Smart Warehouse zeigt dem Staplerfahrer dabei über das Tablet routenoptimiert den räumlich nächsten freien Lagerplatz an. Die erfolgte Einlagerung wird dabei wieder scannerlos und automatisch im ERP-System verbucht. 

Der Auslagerungsprozess läuft zukünftig ähnlich ab: Der Logistik-Mitarbeiter pickt verschiedene Pakete und Paletten aus dem Lager, die Auslagerung erfolgt durch RFID wieder automatisiert. Der beladene Stapler durchfährt anschließend ein RFID-Gate, wo der Auslagerungsauftrag auf Vollständigkeit überprüft und im ERP-System abgeschlossen wird. In der Clearing-Versand-Zone wird die Ware konsolidiert und verteilt. Die Pakete werden in Echtzeit und automatisch im ERP verbucht, sobald sie vollzählig sind. Gleichzeitig wird ein Abholauftrag bei der Spedition ausgelöst.  

Zum Schluss wird die Ware in einer virtuellen Pufferzone an der Rampe abgeladen. Dadurch werden verschiedene Events im ERP automatisch ausgelöst: Erstellung und Druck der Rechnung und der Ladeliste, Kundenbenachrichtigung etc. Gleichzeitig wird geprüft, ob die Ware zum richtigen Tor transportiert wurde, andernfalls lösen Alerts über die INTRANAV Plattform entsprechende Korrekturanforderungen aus. 

Bei all diesen Vorgängen entsteht eine Flut von Daten, denn die Gabelstapler und alle anderen Teilnehmer erzeugen in einem konstanten Stream sehr viele sowohl statische als auch Bewegungsdaten. Diese müssen nicht nur verlustfrei erfasst, sondern auch sofort für Echtzeitanalysen bereitgestellt werden. Ebenso muss die Ausfallsicherheit garantiert sein. Aus diesen Gründen ist eine IT-Infrastruktur erforderlich, die über das reine Transferieren von Daten innerhalb der Cloud hinausgeht.  

Um die Echtzeit-Daten der verbauten Sensoren lokal zu vorzufiltern und schnellstmöglich zu verarbeiten sowie um Latenzen gering zu halten, wurde auf eine hybride Cloud-Architektur gesetzt. Die cloudseitige Smart Warehouse Anwendung konsumiert die Daten von der lokal installierten Appliance (INTRANAV Edge Unit) mittels gesichertem MQTT-Protokoll. Die konsumierten Daten werden in der Cloud gespeichert und von der Smart Warehouse Anwendung für die Erzeugung der Lageraufgaben, Buchungsrückmeldungen etc. genutzt und per Rest-API an eine Service-Layer versendet, welche die Gegenstelle zu SAP Business One abbildet. Eine Skalierung über weitere Standorte ist sehr einfach. In der Smart Warehouse Cloud Anwendung müssen weitere Lager-Tennants angelegt und vor Ort mit einer Sensor-Appliance ausgerüstet werden. 

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Das Ergebnis: Effizienzsteigerung um 40%​

Vom Wareneingang bis zum Versand verfolgt und steuert TBInt. seine intralogistischen Prozesse mit der digitalisierten Gabelstaplerflotte, basierend auf einem Multi-RTLS-Layer mit UWB- und RFID-Technologie. 

RFID-Sensoren am Scherenband im Wareneingang sowie an den Gabelstaplern (einschließlich UWB) ermöglichen den Transport (und das Tracken) von Paletten ohne Scannen durch alle Logistikzonen, inklusive Ein- und Auslagerung in die RFID-Regale. Dadurch entfallen manuelle Arbeitsschritte – Die gesamte Datenerfassung wird von den RFID- und UWB-Sensoren an den Gabelstaplern erledigt. 

Die automatische Transportauftragsabwicklung wird ebenfalls durch INTRANAV Smart Warehouse gesteuert. Das sorgt für Prozesssicherheit, routenoptimierte Bearbeitung der Transportaufträge und die Orchestrierung der Fahrzeuge.  

Konkret konnte durch die RFID-Implementierung in der Ganzkartonabwicklung eine Effizienzsteigerung von knapp 40 Prozent generiert werden. Wenn man den gesamten Prozess betrachtet – vom Wareneingang bis zum Warenausgang – so wurde die Produktivität gesteigert, die Prozesszeiten gesenkt und die Durchlaufzeit der Aufträge beschleunigt. Durch die Smart Warehouse Lösung wird TB International auch an seinen weiteren Logistikstandorten die Effizienz nachhaltig steigern können – für das Unternehmen und seine digitale Supply Chain Strategie ein wichtiger Meilenstein.  

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