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Digital nachmessen: Leistungserfassung im Straßenbau

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#Baumaschinenindustrie #Maschinenbediener #Berichte #Wirtgen #DigitalEnabler
IoT Use Case Lackmann, 02 Telefónica
4 Minuten Lesezeit
4 Minuten Lesezeit

Fräsarbeiten im Straßenbau haben häufig ein anderes Volumen als in der Ausschreibung angefragt. Um den Auftrag transparent abzurechnen, war bisher immer ein Vermessungstechniker nötig. Doch Partnerunternehmen können sich diese zusätzlichen Kosten sparen, wenn sie eine vernetzte Lösung für die Digitalisierung der Baustelle nutzen. Sie erledigt die Abrechnung präzise und automatisch.

Die Herausforderung: Fräsarbeiten im Straßenbau dokumentieren

Kaltfräsen für Straßenbeläge sind beeindruckende Maschinen: 50 Tonnen schwer und mit Motorleistungen von bis zu 1.000 PS. Die rotierende Fräswalze hat eine Breite bis vier Meter, eine Frästiefe bis 35 cm und fräst in einem Arbeitsgang alte Straßenbeläge ab. Die verantwortlichen Bauunternehmen müssen die geleisteten Arbeiten genau dokumentieren, da sie nach der gefrästen Fläche bezahlt werden. Zudem stimmen ausgeschriebene Lose und tatsächlich geleistete Arbeit häufig nicht genau überein.

 

Bei Großprojekten gibt es externe Vermesser, die aber gesondert bezahlt werden müssen. Bei kleineren Aufträgen müssen die Bediener der Fräse diese Arbeit nachträglich erledigen. Besonders aufwendig und fehleranfällig ist das bei komplizierten Abschnitten wie Kreuzungen oder Kreisverkehren. Außerdem gibt es viele Projekte, bei denen in kurzem Abstand hinter der Fräse eine Fertigungsmaschine folgt, die neuen Belag aufbringt. Der Maschinenbediener hat hier keine Chance, ein korrektes Aufmaß zu ermitteln.

 

Die Digitalisierung bietet hier Lösungen: Über das Industrial Internet of Things (Industrial IoT, IIoT) können auch Straßenbaumaschinen vernetzt werden. Damit werden Daten über die geleistete Arbeit automatisch an den Dienstleister übertragen und für die korrekte Abrechnung genutzt.

 

Die Lösung: Leistungsdaten zuverlässig ermitteln

Die Wirtgen GmbH aus Windhagen bei Bonn ist ein Spezialist für Konstruktion, Herstellung und Vertrieb von Straßenbaumaschinen und gehört zu Deere & Company (Hauptmarke: John Deere). Für die Vernetzung seiner Fräsmaschinen hat das Unternehmen zusammen mit den IoT-Spezialisten von Digital Enabler die Lösung „Wirtgen Performance Tracker (WPT)“ entwickelt. Sie nutzt die Infrastruktur der von Wirtgen entwickelten Telematiklösung WITOS.

Der WPT ist eine Kombination aus Hardware und Software. Eine Telematik-Einheit mit einem GPS-Modul wird mit einem Laserscanner verbunden, der die Fräsleistung automatisch und objektiv erfasst. Dazu gehören das Fräsvolumen, Tiefe, Breite, Tonnage, der Anzahl der LKWs sowie Zusatzleistungen beim Fräsen. Die Software-Komponente auf der Maschine dient der Vorverarbeitung der Daten, damit die Mobilfunkverbindung nicht zu stark belastet wird.

Die zweite Software-Komponente ist das Backend im Rechenzentrum von Wirtgen. Es erzeugt aus den Daten Job- und Tagesberichte und sendet diese per E-Mail an den jeweiligen Fräsdienstleister. Diese Berichte dienen als objektive Leistungsdokumentation für die Bauträger. Das Backend ist multimandantenfähig und bearbeitet die Daten abhängig vom Maschinentyp. 

Für eine vollständige Automatisierung des Prozesses bietet WPT eine Programmierschnittstelle (API), die Daten in andere Anwendungen der Kunden importiert. Konfiguriert und gesteuert wird der WPT über eine eigene Weboberfläche.

 

Das Ergebnis: Ein leistungsfähiger Informationsfluss

Auch Baumaschinen werden durch Vernetzung und Anbindung an Computersysteme immer intelligenter. Das hilft auf vielen Gebieten: Die Maschinensteuerung entlastet den Maschinenführer, Fleet-Management-Lösungen informieren den Kunden über den Standort der Maschine und den Hersteller über eine notwendige Wartung. Dokumentationssysteme wie der Wirtgen Performance Tracker beschleunigen die Abrechnung erbrachter Leistungen.

 

Durch solche IoT-Lösungen entsteht ein leistungsfähiger Informationsfluss, mit dem sich Prozesse im Straßenbau einfacher, schneller und wirtschaftlicher erledigen lassen. Wirtgen bezeichnet das als „Connected Milling“. Es steht für den direkten Informationsfluss zwischen Maschine, Bediener, Servicewerkstatt und Dispositionsbüro. Die Abrechnung des Services wird dadurch präziser und schneller, da langwierige Messarbeiten oder sogar teure Nachmessungen im Konfliktfall nicht mehr nötig sind.

 
Wirtgen Performance Tracker
Der Wirtgen Performance Tracker ist die optimale Ergänzung zur Wirtgen Group Telematiklösung WITOS und bietet eine transparente Fräsleistungsermittlung.

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