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Vernetzte Produkt- und Serviceneuheit für Sattelauflieger

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IoT Use Case Microsoft + Schmitz Cargobull
5 Minuten Lesezeit
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Transportfirmen und Disponenten stellen stetig neue Anforderungen an Warentransporte und die Hersteller der eingesetzten Nutzfahrzeuge und Anhänger. Neben der unbedingten Erhaltung von Frische und Qualität der Ware stellen strenge Hygiene- und Umweltauflagen eine besondere logistische Herausforderung dar. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Logistikbranche konnten bereits viele Erleichterungen geschaffen werden. Neue Herausforderungen ergeben sich nun aus den wachsenden Anforderungen der Kunden der Transportdienstleister, die Erfolgsstories neuer (IoT-)Technologien aus anderen Branchen wahrnehmen.

Als führender Hersteller von Sattelaufliegern, Aufbauten und Anhängern für temperierte Fracht – und um diese Position zu verteidigen und auszubauen – nimmt die Schmitz Cargobull AG seit 2018 deshalb verstärkt digitale Services in ihr Angebotsportfolio auf und hat sich Microsoft Azure als starken Partner an die Seite geholt. Durch die Forschung und Entwicklung, die in den hochinnovativen Sattelaufliegern steckt, steckt viel Potenzial für den Endkunden, Kosten einzusparen.

Die Herausforderung: Transportfirmen und Disponenten brauchen dauerhafte Verfügbarkeit

Transportunternehmenskunden wollen genau wissen, wo sich ihre Ware befindet und Zustandsdaten und Hinweise auf Probleme während des Transports. Die Notwendigkeit der permanenten Lokalisierung des Gespanns aus Zugmaschine und Auflieger macht digitale Lösungen in der Logistik unerlässlich. Da die Kunden mitunter außerordentlich sensible und teure Waren mit den Sattelaufliegern transportieren, ist die dauerhafte Verfügbarkeit ein großes Thema. Bis dato fehlt es vielen Transportfirmen noch an einer einheitlichen Sicht auf Daten wie Wartungszustände der Auflieger, Wareninfos oder Werkstattaufenthalte der Fahrzeuge. Auch die Vorhersagen und Gründe für mögliche Ausfälle sind nicht bekannt (Stichwort: Vorausschauende Wartung bzw. Predictive Maintenance).

Die Herausforderung besteht außerdem darin, getrennte Daten zusammenzuführen, um aus ihnen den gewünschten Nutzen zu ziehen. Auch intern verhindern Datensilos (heterogene, lokale Datenspeicherungen) die Entstehung von Synergieeffekten zwischen den Fachbereichen zur Entwicklung abteilungsübergreifender Angebote und Services für die Kunden. Digitale Dienste beruhen häufig auf individuellen Programmierungen mit entsprechendem Initial- und Pflegeaufwand und gehen mit einer längeren Time to Market (Produkteinführung, Marktreife) einher. Auch das zunehmende Datenaufkommen in den Datenbanken stellte Schmitz Cargobull vor eine Herausforderung: die vor Ort betriebene Infrastruktur ist limitiert und lässt sich nur mit enormem finanziellem Aufwand erweitern. 

Die Lösung: Einfaches Portal für Transportfirmen und eine stabile Cloud-Lösung für die Zukunft

Der Kundenwunsch nach detaillierter Lokalisierung der Waren wird durch Telematik-Systeme umgesetzt, welche die Bereiche der Telekommunikation und der Informatik verknüpfen. Die Schwesterfirma Cargobull Telematics ist bereits seit über 15 Jahren auf diesem Gebiet aktiv. Kühltrailer, die das Werk verlassen, haben eine Telematics-Einheit und die Möglichkeit der digitalen Überwachung – mittlerweile hat jeder Trailer eine solche Einheit. Den schnellen Marktzuwächsen und Anforderungen an neue Funktionalitäten wurde das erste Kundenportal nicht mehr gerecht. Daher wurde ein neues Portal mit neuer Software aufgebaut. Für Schmitz Cargobull ist die Telematik eines der wichtigsten Zukunftsthemen.

So funktioniert’s: Ein intelligentes Telematics Modul im Trailer plus SIM-Karte liefert die notwendigen Daten verschlüsselt in die Cloud. Die Daten werden entgegengenommen, verarbeitet, sicher abgespeichert und für den Endkunden aufbereitet. Wichtig: Die Daten gehören dem Endkunden, dem Transportunternehmen! Die Individualsoftware mit eigenem Partnermanagement wird von Schmitz Cargobull in-house entwickelt. So können alle Anforderung des Kunden aus den Fachbereichen entgegengenommen und spezifisch umgesetzt werden.

Cloud-first-Strategie: Schmitz Cargobull hat sich für die Cloud-Lösung von Microsoft Azure und gegen ein internes Hosting vor Ort entschieden. Für diese Entscheidung sprechen die garantierte Systemverfügbarkeit und die Schlüsselfertigkeit der Dienste, wie das IoT Hub oder Stream Analytics. Wichtige Daten können so zuverlässig und lückenlos in die ERP-Systeme der Kunden einfließen. 

Eine einheitliche Sicht auf die Daten wird durch die Zusammenführung getrennter Daten in einem Data Lake (großer Datenspeicher von Rohdaten) in der Cloud gewährleistet. Dabei unterstützt das auf Azure betriebene Portal, über welches Kunden relevante KPIs abfragen können.

Interne Datensilos und zunehmendes Datenaufkommen werden ebenfalls durch das von Microsoft betriebene Rechenzentrum eingedämmt. Ein sogenannter Azure-Managed-Service verschiebt Daten, die selten aus der Datenbank abgerufen werden, nach 180 Tagen automatisch – in Abhängigkeit von Anzahl der Trailer und genutzten Cluster kann die Zahl etwas differieren – in den günstigeren Cold Storage. Das Gleiche passiert umgekehrt mit Daten, die sehr häufig verwendet werden. Ein weiterer Mehrwert des ausgelagerten Betriebs: Die auf Azure basierenden Backup-Lösungen, Proxy-Server, Load Balancer und Firewalls kann Schmitz Cargobull einfach dazubuchen, ohne die Lösungen jeweils selbst anschaffen und betreiben zu müssen. 

Das Ergebnis: Kosteneinsparung für Disponenten und über 55.000 Trailer mit Telematics-Feature

Die Cloud-basierte externe Infrastruktur punktet durch ihre Skalierbarkeit gegenüber dem internen On-Premises-Ansatz (Software vor Ort). Die Cloud limitiert weder die zu analysierende Datenmenge noch die Zahl der gleichzeitigen Abfragen. Programmieraufwände (für neue Services) werden auf ein Minimum reduziert und Schmitz Cargobull kann sich verstärkt auf die Ideenentwicklung und Konzeption neuer digitaler Services fokussieren. Auch die Time to Market verkürzt sich enorm, da es keine Investitionen in nötige Hardware oder Individualprogrammierungen mehr gibt und auf schlüsselfertige Module zurückgegriffen werden kann.

Kunden des Herstellers können über die Microsoft Cloud-Plattform Azure auf alle relevanten Daten zugreifen, ihre Ware lokalisieren und Geschäftsprozesse optimieren. Durch das Aufrechterhalten der nötigen Verfügbarkeit bei weitflächigem Einsatz von Telematik-Angeboten kann Schmitz Cargobull ein hohes Leistungsversprechen an seine Kunden einhalten. 

Microsoft als Partner für die Zukunft: Mit 35.000 Partner bietet die Azure Plattform ein Ökosystem, mit denen alle Anforderungen stemmbar sind.

„Wir erwarten, dass die Zahl der vernetzten Auflieger auch in den kommenden Jahren kontinuierlich steigt. Ein echter Wachstumsmarkt also, der entsprechende Dienste und Infrastruktur erfordert.“, so Schmitz Cargobull.

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