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Werkzeugausgabe aus der IoT-Cloud

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Materna CERATIZIT IoT Use Case
5 Minuten Lesezeit
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Seit über 100 Jahren entwickelt und fertigt CERATIZIT anspruchsvolle Präzisionswerkzeuge für unterschiedlichste Branchen. Gemeinsam mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Europa entwickeln weltweit mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Entwicklungseinrichtungen innovative Materialien und Lösungen. CERATIZIT ist zuverlässiger Partner von der innovativen, schnellen Beschaffung bis hin zum Nachschleifen und Recycling. 

Die 1980 gegründete MATERNA-Gruppe ist ein international erfolgreicher IT-Dienstleister, der seine Kunden in allen Belangen der Digitalisierung begleitet und maßgeschneiderte Technologien für eine agile, flexible und sichere IT liefert. 3.200 Mitarbeiter an 35 Standorten beraten und begleiten Unternehmen und Behörden in allen Belangen der Digitalisierung, von der Beratung über Implementierung bis hin zum Betrieb.

Die Herausforderung: Hartmetallbohrer aus einem intelligenten Getränkeautomaten

Im Zentrallager von CERATIZIT in Kempten lagern über 60.000 Artikel, die dem Kunden mit einer 99-prozentigen Verfügbarkeit am darauffolgenden Tag bereitgestellt werden können. Aber schon der Firmengründer hatte erkannt, dass es als Werkzeughersteller nicht ausreicht, sich nur auf den Werkzeugverkauf zu konzentrieren: Dienstleistungen rund um das Produkt sind ebenso wichtig, beispielsweise wie die Organisation der dazugehörigen Logistik.  

Aus diesem Ansatz heraus wurde das Tool-O-Mat-Konzept entwickelt. Von der Funktionalität vergleichbar mit einem Getränkeautomaten, können diese Automaten mit bis zu 840 CERATIZIT-Produkten bestückt werden. Das ermöglicht es, das erforderliche Werkzeug zum richtigen Zeitpunkt vor Ort zu haben, um es genau dann einsetzen können, wenn der Verschleiß erreicht und das Werkzeug aufgebraucht ist. Gleichzeitig kommunizieren die weltweit 1.000 Automaten in 22 Ländern mit dem SAP-System von CERATIZIT, um sowohl die Verkaufsdaten als auch die Lagerhaltung zu administrieren. Diese Kommunikation erfolgt aber in vielen Fällen noch über den veralteten und daher langsamen und unzuverlässigen Mobilfunkstandard CSD. Wer jedoch in globalen wirtschaftlichen Ökosystemen erfolgreich sein und bleiben will, muss IT-Services als Basis digitaler Geschäftsprozesse rund um den Globus bereitstellen. Das ist jedoch nur mit leistungsfähigen Cloud-Infrastrukturen und modernen Applikationen möglich. 

Also wandte sich CERATIZIT an seinen Partner Materna, mit dem bei vielen Projekten bereits eine jahrelange Zusammenarbeit besteht. 

Die Lösung: Cloudbasierte Werkzeugausgabe

Getreu seinem Leitspruch „Wir digitalisieren Ihre Welt“ machten sich die Spezialisten von Materna an die Arbeit, gemeinsam mit CERATIZIT die Werkzeugautomaten mit modernster Technologie zu erweitern, in die Cloud zu bringen und zu vernetzen. Allen Beteiligten war es wichtig, nicht nur die Technik, sondern auch auf die dahinterstehenden Geschäftsmodelle im Fokus zu behalten: Bei Beratung beim und mit dem Kunden steht der persönliche Kontakt an vorderster Stelle, aber bei wiederkehrenden Prozessen wie der Werkzeugbestellung soll der Weg so einfach wie möglich sein. Dabei tritt Materna mit dem Qualitätsversprechen an, dem Kunden alles abzunehmen, was Werkzeugbeschaffung, Ausgabe und Disposition betrifft, sodass er sich nur um die Entnahme kümmern muss.  

Die Werkzeug-Automaten bilden dabei das Front-End eines dreiteiligen IIoT-Systems, dessen Herzstück SAP ist. Ein zentraler Server kontrolliert dabei den Datenfluss zwischen Automaten und SAP und ermöglicht eine Zwischenpufferung der Daten, falls ein Automat gerade nicht erreichbar ist. Genauso wie die Verbrauchsdaten der Automaten in das SAP-System fließen, liefert SAP auch Konfigurations- oder Software-Updates an die Automaten. Die Datenübertragung erfolgt dabei nächtlich und erfordert aufgrund der Datenmengen schnelle und zuverlässige Datenübertragungswege. Auch weil in manchen Ländern GSM bereits abgeschaltet worden ist, wurden daher digitale Datenübertragungen über 4G und 5G-Netze eingerichtet. 

Erst durch diese Cloud-Anbindung wurde es auch möglich, über die Zentraladministration per Fernzugriff auf registrierte Automaten zuzugreifen, um im Fall von Störungen nicht gleich ein Techniker-Team auf die Reise schicken zu müssen. So können nun beispielsweise System-Reboots durchgeführt werden, wodurch Eingriffe vor Ort sehr selten geworden sind. Ein weiterer Vorteil ist das einfache Updaten von Software-Konfigurationen und Werkzeugkatalogen. 

Sehr viel Aufwand und Entwicklung wurde in das User-Interface gelegt. Moderne Touch-Displays sorgen für einfache Bedienbarkeit, denn letztlich ist es für den Anwender unerheblich, in welchem Fach ein benötigtes Werkzeug liegt – er will einfach das Werkzeug bereitgestellt haben. Für die Bedienung des Automaten genügt der normale Werksausweis, der an den RFC-Reader des Automaten gehalten wird. Für eine bessere Zuordnung zu einzelnen Kostenstellen können Arbeitsblätter mit einem Barcode bedruckt und an der Bedieneinheit des Automaten eingelesen werden.  

Das Ergebnis: Eine optimierte und verkürzte Lieferkette

Materna ist auf der „Journey to the Cloud“ nicht nur mit Karte und Kompass bestückt, sondern kennt auch die Strecke mit ihren Tücken. Das ermöglichte es Materna, die Lieferkette vom Hersteller bis zum Endverbraucher erfolgreich zu verkürzen und zu optimieren. Es wurden intelligente Self-Service-Werkzeug-Automaten beim Kunden aufgestellt, mit Connectivity Modulen und SIM-Karten ausgestattet und an die Cloud angebunden. Das Inventory-Management mit maßgeschneiderter Analysefunktion optimiert die Bestückung, Bestelllisten und die Arbeitsabläufe, und der Kunde muss sich getreu dem Qualitätsversprechen von Materna nur noch um die Entnahme der Werkzeuge kümmern. 

Selbstverständlich ist ein derartiges System nicht auf die Ausgabe von Werkzeugen beschränkt, auch die Ausgabe persönlicher Schutzvorrichtungen wären vorstellbar – die „Reise in die Cloud“ ist noch lange nicht zu Ende! 

In Anwendung

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